Mittwoch, 20. Juni 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 102


5.W.K.1.12. Jetzt, wo ich sage, dass wir daran nicht beteiligt sind, fällt mir ein, dass ihr bestimmt gehört habt, was die Braut im Hohenlied sagt: Der König führte mich in den Weinkeller oder versetzte mich hinein (Hld 2,4); so heißt es, glaube ich.36 Sie sagt nicht, dass sie selbst hinging, sagt aber auch, dass sie sich überall hin auf die Suche nach ihrem Geliebten gemacht habe (Hld 2,4; 3,2). Das ist meinem Verständnis nach der Weinkeller, in den uns der Herr versetzen will, wann er möchte und wie er möchte,37 während wir nicht eintreten können, mögen wir noch so viele Anstrengungen machen. Seine Majestät muss uns hineinversetzen und dann selbst in die Mitte unserer Seele eintreten; und um uns seine Wundertaten besser zu zeigen, will er nicht, dass wir daran weiter beteiligt sind als nur mit dem Willen, der sich ihm ganz hingegeben hat, und auch nicht, dass ihm die Tür der Seelenvermögen und Sinne aufgetan wird, die hier alle eingeschlafen sind, sondern möchte, dass er ohne irgendeine von ihnen in die Seelenmitte eintritt, so wie er bei seinen Jüngern eintrat, als er Pax vobis 38 (Joh 20,19) sagte, und aus dem Grab herauskam, ohne den Stein wegzuheben. Später werdet ihr sehen,39 wie sehr Seine Majestät möchte, dass sich die Seele seiner in ihrer eigenen Mitte erfreut, noch viel mehr als hier in der letzten Wohnung.

Anmerkungen
36 Wie bei allen Schriftstellen zitiert die Autorin aus dem Gedächtnis; vgl. ihre Kommentare zu dieser Stelle in MC 5,1; 6,2f. Gracián streicht „fuhrte“ und ersetzt es durch „versetzte;“ anschließend streicht er die Wiederholung und den Nachsatz.
37 Vgl. 4M 1,2 mit den dort genannten Parallelstellen.
38 Der Gruß des Auferstandenen: Friede sei mit euch!
39 Siehe 6M 2,3 und erneut in 7M 2,3.


(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


12. Ahora me acuerdo, sobre esto que digo de que «no somos parte», de lo que habéis oído que dice la Esposa en los Cantares: Llevóme el rey a la bodega del vino, o metiome, creo que dice. Y no dice que ella se fue. Y dice también que andaba buscando a su Amado por una parte y por otra. Esta entiendo yo es la bodega adonde nos quiere meter el Señor cuando quiere y como quiere; mas por diligencias que nosotros hagamos, no podemos entrar. Su Majestad nos ha de meter y entrar El en el centro de nuestra alma y, para mostrar sus maravillas mejor, no quiere que tengamos en ésta más parte de la voluntad que del todo se le ha rendido, ni que se le abra la puerta de las potencias y sentidos, que todos están dormidos; sino entrar en el centro del alma sin ninguna, como entró a sus discípulos cuando dijo: Pax vobis, y salió del sepulcro sin levantar la piedra. Adelante veréis cómo Su Majestad quiere que le goce el alma en su mismo centro, aun más que aquí mucho en la postrera morada.

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