4.W.K.3.7.
Soweit ich es verstehe, ist es für die Seele, die der Herr in diese Wohnung hat
hineinführen wollen, am besten, das Besagte zu tun15
und ganz gewaltlos und ohne Lärm zu versuchen, das diskursive Nachdenken des
Verstandes aufzuhalten, aber nicht aufzuheben, auch nicht das Denken;16 es ist vielmehr gut, dass sie sich daran
erinnert, dass sie vor Gott verweilt, und wer dieser Gott ist. Wenn nun genau
das, was sie in sich verspürt, sie gefangen nehmen sollte, sei es recht, doch
soll sie sich nicht bemühen, zu verstehen, was sich da tut, da es dem
Empfindungsvermögen17 gegeben wird. Sie
lasse einfach zu, dass sie dieses genießt, ohne jede Anstrengung, außer ein
paar liebevollen Worten; denn auch wenn wir uns hier nicht bemühen dazusein,
ohne an etwas zu denken, so ergibt sich das oftmals, wenn auch nur für ganz
kurze Zeit.
Anmerkungen
16 Teresa ist in ihrer Nomenklatur oft recht unbekümmert; es sei daran
erinnert, dass sie in 4M den Begriff „Denken“ im Sinne von „Vorstellungskraft“
verwendet; vgl. 4M 1,8.
17 Voluntad, siehe Anhang I.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
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