6.W.K.1.7.
Was aber weitere starke Schmerzen, die an der Tagesordnung sind, und vielfältige
Krankheiten betrifft, so kenne ich eine Person, die in Wahrheit nicht sagen
kann, seit der Herr begann, ihr die besagte Gnade zu schenken – was vierzig
Jahre her ist –, dass sie auch nur einen Tag ohne Schmerzen oder sonstige Leiden
zugebracht hätte, ich meine körperliche gesundheitliche Mängel, ohne die
weiteren großen Prüfungen. 21 Es ist aber
auch wahr, dass sie sehr erbärmlich gewesen war, aber dafür, dass sie die Hölle
verdient hätte, war das alles noch wenig. 22
Andere Seelen, die unseren Herrn nicht so schwer beleidigt haben, wird er wohl
auf einem anderem Weg führen, doch würde ich immer den des Leidens wählen, und
wäre es nur, um unseren Herrn Jesus Christus nachzuahmen, 23 auch wenn es sonst keinen besonderen Gewinn
gäbe, da aber gibt es vielfachen. O je! Wenn wir aber erst von den inneren
Prüfungen sprechen, dann würden jene als geringfügig erscheinen – sofern man
diese inneren überhaupt ins Wort bringen kann, doch ist es unmöglich, sie so
darzustellen, wie sie vorkommen.
Anmerkungen
21 Erneut meint sie sich selbst; vgl. V 3,7; 4-6, wo
sie von einer schweren und langwierigen Krankheitsphase in den ersten Jahren
ihres Klosterlebens, 1537- 42, berichtet, an deren Spätfolgen sie viele Jahre
trug. Es war damals, als „der Herr begann,
mich auf diesem Weg so zu verwohnen, dass er mir die Gnade erwies, mir das
Gebet der Ruhe zu schenken, und manchmal gelangte ich sogar zu dem der
Gotteinung“ (V 4,7). Anspielungen auf gesundheitliche
Beschwerden gibt es in ihren Schriften immer wieder; vgl. etwa auch V 24,2;
32,7; 36,8; M pról 1; CC 2,3; 3,5; 53,22; und ferner zahllose Hinweise in den
Briefen, siehe etwa Ct 17,2; 29,1; 39,1; 206,1; 248,4; 355,4; 360,2; 402,5;
usw.
22 Ein Nachhall der damals sehr verbreiteten Deutung
von Krankheit als Sündenstrafe bzw. als Möglichkeit, in diesem Leben die
Läuterung vorwegzunehmen, die sonst nach dem Tod fällig wäre. Zur Deutung von
Leiden als „pädagogisches Instrument in den Händen Gottes“ siehe B. Souvignier,
Die Wurde des
Leibes, 179. „Im Laufe ihres Lebens tritt diese Sichtweise jedoch zugunsten menschenfreundlicherer
und einer Bewaltigung dienlicherer Aspekte weit zuruck“ (aaO.).
23 Eine weitere Deutung des Leidens, wie sie vor
allem von der Devotio moderna verbreitet wurde und Teresa mit ihrer intensiven Christusbeziehung weit
mehr entsprach. Auch hier klingt ihre eigene Erfahrung durch. Siehe z.B. V 9,4:
„Ich versuchte, mir
Christus in meinem Innern vorzustellen, und – wie mir schien – ging es mir
damit an jenen Stellen besser, wo ich ihn am einsamsten erlebte. Mir schien,
dass er mich, wenn er einsam und niedergeschlagen war, als einer, der in Noten
ist, zu sich lassen musste.“ Vgl. ferner V 20,15. Siehe
dazu B. Souvignier, Die Wurde des
Leibes, 187-191.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
… [7] yo conozco una persona que desde que comenzó el Señor a hacerla esta merced que
queda dicha, que hacuarenta años, no puede decir con verdad que ha estado día
sin tener dolores y otras maneras de padecer, de falta de salud corporal, digo,
sin otros grandes trabajos. Verdad es que había sido muy ruin, y para el
infierno que merecía todo se le hace poco. Otras, que no hayan ofendido tanto a
nuestro Señor, las llevará por otro camino; mas yo siempre escogería el del
padecer, siquiera por imitar a nuestro Señor Jesucristo, aunque no hubiese otra
ganancia; en especial, que siempre hay muchas.
¡Oh!,
pues si tratamos de los interiores, estotros parecerían pequeños, si estos se
acertasen a decir, sino que es imposible darse a entender de la manera que
pasan.
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