5.W.K.1.3.
Ich sprach von „Kräften in der Seele“, damit ihr versteht, dass der keiner
körperlichen bedarf, dem Gott, unser Herr, keine gibt. Er macht es keinem
unmöglich, seine Reichtümer zu erwerben; wenn jeder das gibt, was er hat, ist
er zufrieden.9 Gepriesen sei dieser große
Gott! Aber schaut, Töchter, dass er für den Erwerb dessen, von dem wir hier
sprechen, möchte, dass ihr nichts für euch zurückbehaltet, da er alles, sei es wenig
oder viel, für sich möchte; und nach dem Maß dessen, was ihr eurer Erkenntnis
nach gegeben habt, wird man euch größere oder geringere Gnaden geben. Er gibt
keinen besseren Prüfstein, um zu erkennen, ob unser Gebet bis zur Gotteinung10 gelangt oder nicht. Meint aber nicht, es sei
Träumerei, wie beim vorigen Gebet; ich sage „Träumerei“, weil es sich so anfühlt,
als wäre die Seele gleichsam schläfrig,11 wo
sie doch, wie es scheint, nicht wirklich schläft, sich aber auch nicht wach
fühlt. Da sie 12 hier alle für die Dinge der
Welt und uns selbst ganz eingeschlafen sind, ja im Tiefschlaf liegen (denn für
die kurze Zeit, die das anhält,13 ist man
wirklich gleichsam bewusstlos, so dass man gar nicht nachdenken kann, auch wenn
man möchte), ist es hier nicht nötig, das Denken mit einem Kunstgriff
aufzuheben.
Anmerkungen
9 Ein erneuter Hinweis auf das von Teresa oft zitierte Prinzip, dass
man nur tun muss, was man kann („Facienti quod est in se, Deus non denegat gratiam – Wer tut, was er
vermag, dem verweigert Gott seine Gnade nicht“); vgl.
V 31,18.20; 39,20; CE 11,8; 12,1; 26,5; 31,2; 65,5; CV 8,1; 16,8; 17,7; 37,3;
und besonders 7 M 4,15 und CC 10.
11 Die Autorin benutzt den volkstümlichen Ausdruck adormizada, den
Gracián durch den hochsprachlicheren adormecida ersetzt.
12 Die „Kräfte in der Seele.“
13 Vgl. 5M 1,9; 2,7.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
3. Dije «fuerzas en el alma», porque entendáis que no hacen falta las
del cuerpo a quien Dios nuestro Señor no las da; no imposibilita a ninguno para
comprar sus riquezas; con que dé cada uno lo que tuviere, se contenta. Bendito
sea tan gran Dios. Mas mirad, hijas, que para esto que tratamos no quiere que
os quedéis con nada; poco o mucho, todo lo quiere para sí, y conforme a lo que entendiéreis
de vos que os han dado, se os harán mayores o menores mercedes. No hay mejor prueba
para entender si llega a unión o si no nuestra oración. No penséis que es cosa
soñada, como la pasada. Digo soñada, porque así parece está el alma como adormezida,
que ni bien parece está dormida ni se siente despierta. Aquí con estar todas
dormidas, y bien dormidas, a las cosas del mundo y a nosotras mismas (porque en
hecho de verdad se queda como sin sentido aquello poco que dura, que ni hay
poder pensar, aunque quieran, aquí no es menester con artificio suspender el pensamiento
….
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