Mirjam
Baoardy wurde am 5. Januar 1846 in Abellin, einem Ort nahe Nazareth in Galiläa
geboren. Sie wurde nur 32 Jahre alt und starb am 27. August 1878 in Betlehem.
Ein kurzer und ein dramatisches Leben.
Mirjam
wurde von Verwandten aufgezogen, nachdem sie ihre Eltern schon im Alter von
drei Jahren verlor. Bereits mit sieben Jahren empfing sie erstmals die heilige
Kommunion. Bald nahm sie ihr Onkel mit nach Alexandria in Ägypten. Im Alter von
13 Jahren wurde sie vom Onkel mit einem Verwandten verlobt. Doch sie wollte
sich als Jungfrau Christus weihen. Als die Hochzeit anstand weigerte sie sich;
sie gab das Brautgeschenk zurück und schnitt sich ihre Haare ab. Wegen dieses
Ungehorsams zog sie sich den Zorn des Onkels zu, der sie nun behandelte als sei
sie seine Sklavin. Jedoch litt sie mehr darunter, dass ihr Beichtvater ihr
deswegen nun die heilige Kommunion verweigerte.
Bald
ergriff sie die Flucht. Doch sie geriet in die Gefangenschaft der Muslime. Da
sie sich nicht bekehren lassen wollte, wurde ihr die Kehle durchgeschnitten.
Doch Mirjam überlebte auf wunderbare Weise, obwohl der 10 cm lange Schnitt auch
die Luftröhre durchtrennte. Eigentlich war sie bereits Tod, aber „da sagte jemand
zu mir: Du bist Jungfrau … aber dein Buch ist noch nicht vollendet."
Mirjam wurde in einer Grotte wach, wo sie von einer Ordensfrau in hellblauen
Gewändern gepflegt wurde. Nach einer Zeit intensiver Pflege sprach sie zu
Mirjam: "Du gehst nach Frankreich und wirst Karmelitin und in Bethlehem wirst
du sterben."
Mirjam
verdingte sich zunächst als Hausmädchen in einem Haushalt in Beirut. Als sie 18
Jahre war, erhielt sie die Möglichkeit nach Marseille zu gehen und dort zu
arbeiten. Nach dem Empfang der heiligen Kommunion, wenige Tage nach ihrer
Ankunft in Frankreich, geriet sie in eine viertägige Ekstase.
Sie
wurde Postulantin des Ordens der Josefsschwestern. Hier erhielt sie im Alter von 20 Jahren die
Wundmale Christi. Die Ordensgemeinschaft kam damit nicht zurecht und sie wurde
nicht zum Noviziat zugelassen. Man schickte sie zu den Karmelitinnen in Pau, wo
sie 1867 eintrat und ihren Namen "Mirjam von Jesus dem Gekreuzigten"
erhielt. Der Orden sandte sie nun für einige Jahre in die Mission nach Indien.
Erst im Jahre 1872 konnte sie nach Frankreich zurückkehren. Doch sie war noch
nicht am Ort ihrer Bestimmung angelangt.
Endlich
im Jahre 1874 kam Mirjam nach Bethlehem, wo sie nach dem Wunsch des Heilandes
einen Karmel gründete. Bald folgte auch die Gründung eines Karmel in Nazareth.
Am
22. August 1878 verletzt sie sich bei einem Sturz und bricht sich den Arm.
Mirjam sieht ihr Ende kommen und am
Morgen des 27. August 1878 stirbt sie nach ihren letzten Worten: "O ja,
Barmherzigkeit!".
Das
Leben Mirjams ist für uns rationale Menschen äußerst Geheimnisvoll und kaum
verstehbar. Es sind nicht nur ihre Stigmatisation, die uns staunen lassen. Es
geschehen in ihrem Leben so viele geheimnisvolle Dinge. Oft fiel sie in Ekstase, sie schwebte öfters über
den Boden und sie hatte die Fähigkeit der Bilokation, also gleichzeitig an
mehreren Orten zu sein. Zudem hatte sie die Gabe der Prophezeiungen und viele
Visionen.
***
Papst
Johannes Paul II. hat am 13. November 1983 Mirjam von Abellin selig gesprochen
und sie gleichzeitig zur Friedenspatronin des Nahen Osten ernannt. Ihr Gedenktag ist der 26. August.
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