KAPITEL
3
In
ihm sagt sie, was das Gebet der Sammlung1
ist, das der Herr zumeist vor dem bereits erwähnten schenkt. Sie nennt seine
Wirkungen und auch die, die beim vorigen zurückbleiben, bei dem die vom Herrn
geschenkten Wonnen besprochen wurden.
4.W.K.3.1.
Die Wirkungen dieses Gebets sind vielfältig; einige will ich behandeln, doch
zuvor noch eine andere Gebetsweise, die nahezu immer vor jener einsetzt. Da ich
an anderer Stelle bereits darüber gesprochen habe,2
sage ich hier nur wenig: Es ist eine Sammlung, die mir ebenfalls übernatürlich
erscheint, weil sie nicht bedeutet, im Dunkeln zu verweilen oder die Augen zu schließen,
und weil sie auch nicht in etwas Äußerlichem besteht, sondern weil es einfach
so, ohne es zu wollen, passiert, dass sich die Augen schließen und man sich
nach Alleinsein sehnt; es scheint dann, als würde das Gebäude für das bereits erwähnte
Gebet ohne jeden Kunstgriff errichtet, denn die Sinne und äußeren Dinge
scheinen mehr und mehr ihr Recht zu verlieren, da sich die Seele das ihre, das
schon verloren war, allmählich wieder zurückholt.
Anmerkungen
1 Der Fachausdruck „Gebet der Sammlung“ (siehe auch Anhang I)
verweist auf eine Gebetstechnik, die damals vor allem von den Franziskanern
propagiert wurde; Teresa war durch die Lektüre der Werke Franciscos de Osuna,
Bernardinos de Laredo und Bernabés de Palma und wohl auch durch ihre Gespräche mit
Pedro de Alcántara damit vertraut; siehe etwa den deutlichen Hinweis in V 4,7.
Für Teresa sind vor allem zwei Aspekte wichtig: die Verinnerlichung und die
Christozentrik, die bei ihr wesentlich klarer ausgeprägt ist als bei Osuna und Laredo.
Allerdings ist in ihrem Umgang mit dem Ausdruck „Gebet der Sammlung“ eine Entwicklung zu beobachten. In ihrer Vida verwendet sie
bei der Behandlung des Gebetes der Ruhe (V 14-15) die Begriffe Sammlung und
Ruhe mehr oder weniger synonym für den Einstieg in das „mystische“ (von Gott
geschenkte) Beten. Im Weg der
Vollkommenheit unterscheidet sie bereits klarer zwischen beiden
Ausdrücken, verwendet aber den Begriff „Gebet der Sammlung“ im nicht-mystischen Sinn
für eine Gebetsmethode, bei der die Sammlung eigenem Bemühen und (noch) nicht
dem freien Geschenk Gottes entspringt (CE 46-50 bzw. CV 28-29); für die Anfänge
des mystischen (mehr von passivem Empfangen als von aktivem Tun geprägten)
Betens reserviert sie hier den Fachausdruck „Gebet der Ruhe“ (CE 52-53 bzw. CV 30-31). In späteren Jahren
verwendet sie beide Begriffe für die Anfänge mystischen, also von Gott
geschenkten Betens, jedoch mit einer klaren Abstufung: Im vorliegenden Werk
sowie in dem kurz vorher entstandenen Erfahrungsbericht CC 54 (1576) gilt das
mystische Gebet der Sammlung (4M 3) als Vorstufe zum Gebet der Ruhe (4M 2).
2 Vgl. V 14-15; CE 46-50 bzw. CV 28-29 (mit der obigen Einschränkung).
In CC 54,3, 1576 niedergeschrieben, hat sie ausdrücklich davon geredet.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 3
En que trata qué es oración de recogimiento, que por la mayor parte la
da el Señor antes de la dicha. - Dice sus efectos y los que quedan de la pasada
que trató, de los gustos que da el Señor.
1. Los efectos de esta oración son muchos: algunos diré, y primero, otra
manera de oración que comienza casi siempre primero que ésta, y por haberla
dicho en otras partes, diré poco. Un recogimiento que también me parece
sobrenatural, porque no es estar en oscuro ni cerrar los ojos, ni consiste en
cosa exetrior, puesto que, sin quererlo, se hace esto de cerrar los ojos y
desear soledad; y sin artificio, parece que se va labrando el edificio para la oración
que queda dicha; porque estos sentidos y cosas exteriors parece que van
perdiendo de su derecho porque el alma vaya cobrando el suyo que tenía perdido.
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