Dienstag, 8. Mai 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 59


4.W.K.1.7. Da ich an anderer Stelle schon sehr ausführlich darüber gesprochen habe, werde ich das hier nicht ansprechen.23 Ich möchte nur, dass ihr euch bewusst seid, dass es nicht darauf ankommt, viel zu denken, sondern viel zu lieben,24 wenn man auf diesem Weg große Fortschritte machen und zu den ersehnten Wohnungen aufsteigen will. Was euch also dazu anregt, mehr zu lieben, das tut.25 Vielleicht wissen wir aber nicht, was lieben ist, worüber ich nicht sehr erstaunt wäre, denn es besteht nicht in der größten Wonne, sondern in der größten Entschlossenheit,26 Gott in allem zufrieden stellen zu wollen und uns mit aller Kraft zu bemühen, ihn nicht zu beleidigen,27 und ihn zu bitten, dass die Ehre und der Ruhm seines Sohnes und das Wachstum der katholischen Kirche stets vorangehen. Das sind die Zeichen von Liebe. Doch glaubt nicht, dass es darum ginge, an nichts anderes mehr zu denken, und dass alles verloren wäre, wenn ihr euch ein wenig ablenkt.28


Anmerkungen
23 Siehe V 13,22; CV 16-20 bzw. CE 25-34.
24 Vgl. F 5,2: „Der Fortschritt der Seele besteht nicht darin, viel zu denken, sondern viel zu lieben.“
25 Ein ganz wichtiger Grundsatz der Gebetspädagogik Teresas, der es nicht auf die Weitergabe bestimmter Gebetsmethoden oder Übungen, sondern auf die Ermutigung zur gelebten Liebesbeziehung zu Gott bzw. Christus ankommt. Alles, was dazu beiträgt, diese Beziehung zu vertiefen, dient dem geistlichen Fortschritt. Allerdings ergänzt sie gleich, dass sie unter „Liebe“ etwas anderes versteht als sentimentale Gefühle.
26 Determinacion, einer der Schlüsselbegriffe der teresianischen Pädagogik; vgl. u. a. V 11,10.12f; CE 17,4; 26,2f; CE 33,2 bzw. CV 20,2; CE 34,1 bzw. CV 20,3; De 28 und vor allem die entschlossene Entschlossenheit in CE 35,2 bzw. CV 21,2.
27 Siehe Anm. zu 1M 2,5.
28 Dazu hat sie in F 5,15 und in 5M 3,11 auch Stellung genommen.


(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


7. Porque me he alargado mucho en decir esto en otras partes, no lo diré aquí. Sólo quiero que estéis advertidas que, para aprovechar mucho en este camino y subir a las moradas que deseamos, no está la cosa en pensar mucho, sino en amar mucho; y así lo que más os despertare a amar, eso haced. Quizá no sabemos qué es  amar, y no me espantaré mucho; porque no está en el mayor gusto,sino en la mayor determinación de desear contentar en todo a Dios y procurar, en cuanto pudiéremos, no le ofender, y rogarle que vaya siempre adelante la honra y gloria de su Hijo y el aumento de la Iglesia Católica. Estas son las señales del amor, y no penséis que está la cosa en no pensar otra cosa, y que si os divertís un poco va todo perdido.

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