4.W.K.2.2.
Das, was ich Wonnen Gottes nenne und an anderer Stelle als Gebet der Ruhe
bezeichnet habe,6 ist von ganz anderer Art,
wie es diejenigen von euch, die es durch Gottes Erbarmen erlebt haben,
verstehen werden. Stellen wir uns vor, um es besser zu verstehen, wir sähen
zwei Brunnen mit zwei Becken, die sich mit Wasser füllen. Ich finde nichts
Passenderes, um gewisse geistliche Dinge zu erklären als das Wasser; ich habe
es, weil ich wenig weiß und meine Intelligenz mir auch nicht weiterhilft und
ich dieses Element sehr liebe,7 aufmerksamer
betrachtet als andere Dinge,8 doch muss es
wohl in allem, was dieser so große und weise Gott erschaffen hat, viele
Geheimnisse geben, aus denen wir schöpfen können. So machen das auch
diejenigen, die sich darauf verstehen, auch wenn ich glaube, dass es in jeder
Kleinigkeit, die Gott erschaffen hat – und sei es eine winzige Ameise –, mehr
gibt, als man erkennt.
Anmerkungen
6 Siehe V 14-15; CE 52-53 bzw. CV 30-31. Es sind „Geschenke oder Wonnen“ (7M 3,8), „die der Herr in
der Kontemplation schenkt“ (6M 9,17); sie kommen „von ihrem Ursprung selbst, der Gott ist“ (4M 2,4.5), und „es verschenkt der
Herr was er will, wie er will und wem er will“ (4M 1,2;
2,6.10). Ihren Ursprung haben sie „in der Seelenmitte“ (4M 2,5), „in jenem inneren Abgrund“ (4M 2,6), „in der Tiefe in
uns“ (aaO.).
7 In der Tat ist das Wasser eines der wichtigsten und
vielschichtigsten Symbole Teresas, wohl auch vor dem Hintergrund des dürren
Klimas der kastilischen Hochebene, wo sie zuhause war; vgl. auch die vier
Bewässerungsarten in V 11-21 und die Quelle lebendigen Wassers in CE 30ff bzw.
CV 19ff. In den Sechsten
und Siebten Wohnungen wird sie dieses Symbol erneut aufgreifen; siehe 6M 5,3;
6,9; 11,5f; 7M 2,4.6.9; 3,13.
8 Vgl. V 9,5.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
2. Los que yo llamo «gustos de Dios» -que en otra parte lo he nombrado
«oración de quietud»- es muy de otra manera, como entenderéis las que lo habéis
probado por la misericordia de Dios. Hagamos cuenta, para entenderlo mejor, que
vemos dos Fuentes con dos pilas que se hinchen de agua, que no me hallo cosa
más a propósito para declarar algunas de espíritu que esto de agua; y es, como
sé poco y el ingenio no ayuda y soy tan amiga de este elemento, que le he
mirado con más advertencia que otras cosas; que en todas las que crió tan gran
Dios, tan sabio, debe haber hartos secretos de que nos podemos aprovechar, y
así lo hacen los que lo entienden, aunque creo que en cada cosita que Dios crió
hay más de lo que se entiende, aunque sea una hormiguita.
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