4.W.K.3.3.
Mir scheint, dass ich es noch nie so verständlich ausgedrückt habe wie jetzt,6 denn für die Gottsuche in unserem Innern, wo man
ihn besser und für uns nutzbringender findet
als in den Geschöpfen – wie der heilige Augustinus sagt, derihn dort
fand, nachdem er ihn überall gesucht hatte 7
–, ist es sehr hilfreich, wenn Gott diese Gnade erweist. Glaubt aber nicht,
dass das mit dem Verstand erworben wird, indem man sich bemüht, an Gott in
unserem Innern zu denken, und auch nicht mit der Vorstellungskraft, indem man
sich ihn in sich vorstellt. Das ist zwar gut und eine ausgezeichnete
Meditationsweise, da sie auf Wahrheit beruht, und die lautet, dass Gott in uns
selbst weilt. Aber das ist es nicht, denn das kann jeder machen (immer gemeint
mit Gottes Hilfe). Bei dem, wovon ich rede,
ist es aber anders; denn manchmal ist dieses Völkchen,bevor es auch nur an Gott
zu denken beginnt, schon in der Burg, wobei ich nicht weiß, von woher oder wie
es das Pfeifen seines Hirten gehört hat. Mit den Ohren war es jedenfalls nicht,
denn man hört nichts, doch verspürt man deutlich ein sanftes Gezogenwerden nach
innen, wie der sehen wird, der das durchlebt; besser kann ich es nicht
erklären. Ich glaube, einmal gelesen zu haben, es sei wie bei einem Igel oder
einer Schildkröte, wenn die sich in sich zurückziehen, und wer das geschrieben hat,
muss es wohl genau verstanden haben.8 Bei
ihnen ist es so, dass sie in sich gehen, wann sie wollen, hier aber liegt es
nicht an unserem Wollen, sondern an Gott, wann immer er uns diese Gnade erweisen
will. Ich bin überzeugt, dass es sich dann, wenn Seine Majestät sie erweist, um
Menschen handelt, die schon dabei sind, die weltlichen Dinge aufzugeben. Ich
sage nicht, dass diejenigen, die im Ehestand leben, das ins Werk setzen müssen,
die es nur dem Wunsch nach tun können; denn sie beruft er eigens dazu, auf die
inneren Dinge Acht zu geben. 9 Und so glaube
ich, wenn wir Seiner Majestät freie Hand lassen wollen, dass er einem Menschen,
den er zu mehr zu berufen beginnt, nicht nur dies geben wird.
Anmerkungen
6 Eine weitere metalinguistische Bemerkung, die verrät, wie viel Freude
die Autorin aller taktischen Selbstherabsetzung als geistlicher
Schriftstellerin zum Trotz (siehe M pról 1-2) am gelungenen Ausdruck hat.
7 Siehe ders., Bekenntnisse X,27 und ferner die pseudo-augustianischen Selbstgesprache, XXXI. Die erste spanische Ausgabe der Bekenntnisse (Confessiones), übersetzt von Sebastián Toscano, erschien am 15. Januar 1554 bei
Andrés de Portonariis in Salamanca; sie gelangte offenbar sehr bald nach
Erscheinen in Teresas Hände; vgl. V 9,7f.; die Selbstgesprache, die damals
selbstverständlich Augustinus zugeschrieben wurden, waren 1515 in Valladolid
erschienen. – Der Gedanke der Einwohnung Gottes im Innern des Menschen ist ein
grundlegender Aspekt der Spiritualität Teresas, den sie mit Johannes vom Kreuz
teilt; vgl. E 1,3; V 40,5; CE 48 bzw. CV 29; CC 21; und bei Johannes vom Kreuz
2S 5,3f; CB 1,7f; 11,3f; LB 1,12; 4,4; usw.
8 Eine Anspielung auf Francisco de Osuna, der in seinem Tercer Abecedario (Drittes
ABC), VI, 4, schreibt: „... darum kann man den gesammelten
Menschen sehr gut mit einem Igel vergleichen, der sich ganz zusammenrollt und
in sich zuruckzieht, ohne sich um das, was drausen ist, zu kummern.“
9 Eine weitere Stelle, an der deutlich wird, dass Teresa
nicht nur Ordensleuten ein intensives geistliches Leben zutraut, eine
bemerkenswerte geistige Weite in einer Zeit, die dazu neigte, das ohnehin schon
einengende Axiom „extra Ecclesiam
nulla salus – auserhalb der Kirche kein Heil“ noch mehr einzuengen zum „extra claustrum nulla salus – auserhalb des Klosters kein
Heil;“ vgl. auch CE 18,1.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
3. Paréceme que nunca lo he dado a entender como ahora, porque para
buscar a Dios en lo interior (que se halla mejor y más a nuestro provecho que
en las criaturas, como dice San Agustín que le halló,después de haberle buscado
en muchas partes), es gran ayuda cuando Dios hace esta merced. Y no penséis que
es por el entendimiento adquirido procurando pensar dentro de sí a Dios, ni por
la imaginación, imaginándole en sí. Bueno es esto y excelente manera de
meditación, porque se funda sobre verdad, que lo es estar Dios dentro de
nosotros mismos; mas no es esto, que esto cada uno lo puede hacer (con el favor
del Señor, se entiende, todo). Mas lo que digo es en diferente manera, y que
algunas veces, antes que se comience a pensar en Dios, ya esta gente está en el
castillo, que no sé por dónde ni cómo oyó el silbo de su pastor. Que no fue por
los oídos, que no se oye nada, mas siéntese notablemente un encogimiento suave
a lo interior, como verá quien pasa por ello, que yo no lo sé aclarar mejor.
Paréceme que he leído que como un erizo o tortuga, cuando se retiran hacia sí,
y debíalo de entender bien quien lo escribió. Mas éstos, ellos se entran cuando
quieren; acá no está en nuestro querer sino cuando Dios nos quiere hacer esta
merced. Tengo para mí que cuando Su Majestad la hace, es a personas que van ya
dando de mano a las cosas del mundo. No digo que sea por obra los que tienen
estado que no pueden, sino por el deseo, pues los llama particularmente para
que estén atentos a las interiores; y así creo que, si queremos dar lugar a Su Majestad,
que no dará sólo esto a quien comienza a llamar para más.
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