4.W.K.2.3.
Diese beiden Becken füllen sich auf unterschiedliche Weisen mit Wasser: Beim
einen kommt es von weiter her durch viele Röhren und Technik;9 das andere ist unmittelbar am Quellort des
Wassers erbaut und füllt sich nach und nach ohne jedes Geräusch, und wenn die Quelle überströmend
ist, wie die, von der wir sprechen, dann strömt aus ihr ein gewaltiger Bach
hervor, sobald das Becken voll ist. Dabei bedarf es keiner Technik, noch saugt
es die Rohrleitung auf, sondern es quillt immerfort Wasser daraus hervor.
Der
Unterschied ist meines Erachtens der, dass das durch Röhren zugeführte Wasser
für die Glücksgefühle steht, die, wie ich schon gesagt habe,10 durch die Meditation hervorgerufen werden; denn
wir führen sie mit unseren Gedanken herbei, indem wir uns in der Meditation der
erschaffenen Dinge bedienen und unseren Verstand abplagen. Und da es letzten
Endes durch unsere Anstrengungen zustande kommt, geht das nicht ohne Geräusch
ab, wenn es in der Seele bewirken soll, dass sie mit manchem Nutzen erfüllt
wird, wie schon gesagt wurde.11
Anmerkungen
9 Vgl.V11,7; 14 („Zweite Bewässerungsart“). Auch Johannes
vom Kreuz beschreibt das kontemplative Beten als Trinken „wie einer, der das Wasser
schon zur Hand hat, ohne Muhsal in Gelassenheit, ohne dass es notig ist, das
Wasser uber die Rohrleitungen schwerfalliger Betrachtungen, Formen und Bilder
zu gewinnen“ (2S 14,2). Die Hispanistin und
Islamistin L. López-Baralt hat darauf hingewiesen, dass auch diese Bildsprache
islamische Wurzeln haben dürfte: Bereits die Sufis der
spanisch-nordafrikanischen Schadilı _ -Schule verglichen die Mühen der
diskursiven Meditation gern mit der Zufuhr von Wasser über Rohrleitungen, während
das kontemplative Beten mit einer spontan aufsprudelnden Quelle verglichen
wurde; siehe The Sufi
Trobar Clus and Spanish Mysticism,
39.
10 Siehe 3M 2,9; 4M 1,4-6.
11 4M 1,5f.10.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
3. Estos dos pilones se hinchen de agua de diferentes maneras: el uno
viene de más lejos por muchos arcaduces y artificio; el otro está hecho en el
mismo nacimiento del agua y vase hinchendo sin ningún ruido, y si es el
manantial caudaloso, como éste de que hablamos, después de henchido este pilón
procede un gran arroyo; ni es menester artificio, ni se acaba el edificio de
los arcaduces, sino siempre está procediendo agua de allí.
Es la diferencia que la que viene por arcaduces es, a mi parecer, los
«contentos» que tengo dicho que se sacan con la meditación; porque los traemos
con los pensamientos, ayudándonos de las criaturas en la meditación y cansando
el entendimiento; y como viene en fin con nuestras diligencias, hace ruido
cuando ha de haber algún henchimiento de provechos que hace en el alma, como queda
dicho.
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