Es
war am 1. Mai 1987 in Köln, als
Papst Johannes Paul II. Edith Stein während seines Deutschlandbesuches selig
gesprochen hat. Dieser Papst war es auch, der nur wenige Jahre später, am 11.
Oktober 1998 in Rom, die Karmelitin Sr. Teresia Benedicta a cruce aus dem Kölner Karmel heilig sprach.
Foto Quelle: karmel.at |
Erinnern wie es war
Am
22. April 2012, einem Sonntag, feierte der Karmelitenorden im
Karmelitinnenkloster zu Köln den Geburtstag von Sr. Maria Amata Neyer OCD im Beisein eines Kölner Weihbischofs. Sie
vollendete ihr 90. Lebensjahr. Ohne das Wirken von Schwester Amata sind die
Selig- und Heiligsprechung von Edith Stein nur schwer vorstellbar.
Als
Schwester Amata 1944 in den Kölner Karmel kam, konnte sie zwar Sr. Teresa
Benedikta OCD nicht mehr persönlich kennen lernen, aber die beiden
Schwestern hatten in Sr. Teresia Renata Posselt OCD die gleiche
Novizenmeisterin und Priorin. Später wurde Schwester Amata selbst, für 22 Jahre,
Priorin der Kölner Karmelitinnen.
Die
Grundlagen für die Materialsammlung um Edith Stein legte unmittelbar nach dem
Ende des Krieges Sr. Teresia Margareta Drügemöller OCD, die zusammen mit
Edith Stein Novizin gewesen ist. Schwester Amata Neyer, ihre Nachfolgerin, sammelte unermüdlich weiter. Über Jahrzehnte
hinweg wurde alle erreichbare Literatur, Dokumente und Aussagen von Zeitzeugen
Edith Steins sowie Gebetserhörungen zusammengetragen. Ohne all diese
Kleinarbeit hätten die vatikanischen Prozesse zur Selig- und Heiligsprechung
nicht geführt werden können.
Die
erste Biographie über Edith Stein
erschien 1950. Schwester Teresia Renata, die Autorin, verfolgte den Zweck,
Licht in das Schicksal der seit Anfang August 1942 verschollenen Mitschwester
zu bringen. Der Titel lautete: „Edith Stein: Schwester Teresia Benedicta a
cruce, Philosophin und Karmelitin; ein Lebensbild, gewonnen aus Erinnerungen
und Briefen“. Das Buch fand weite Verbreitung und wurde in 16 Sprachen
übersetzt. Die Welt war interessiert.
Alle
Publikationen von und über Edith Stein waren der Anfang für ein
Literaturarchiv, aus dem später das Edith-Stein-Archiv wurde. Dieses hat sich
zur Aufgabe gemacht, Leben und Werk Edith Steins zu dokumentieren und bekannt
zu machen. Weiterhin kümmert es sich um die Sicherung der Handschriften und die
Herausgabe und Verbreitung ihrer Schriften. Schwester Amata war deren erste
Leiterin. Außerdem ist sie Verfasserin vieler Artikel, Dokumentationen und
Publikationen zu Edith Stein. Ebenfalls ist sie Mitbegründerin (1994) der
Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland e.V.
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