3.W.K.2.7.
Die Bußübungen, die diese Seelen vollbringen, sind genauso korrekt wie ihr
ganzes Leben;11 sie haben es sehr lieb, um
damit unserem Herrn zu dienen, was ja nicht schlecht ist, weshalb sie bei
diesen Übungen große Klugheit walten lassen, um ihrer Gesundheit nicht zu
schaden.12 Habt keine Angst, dass sie sich
umbringen, denn sie sind im Vollbesitz ihrer Vernunft, und die Liebe ist noch
nicht so weit, um sie um ihre Vernunft zu bringen.13
Lieber wäre mir, wir setzten sie ein, um uns nicht damit, nämlich immer nur
schrittweise, Gott zu dienen, zu begnügen, denn so werden wir den Weg nie zu
Ende gehen. Da wir aber unserer Meinung nach unentwegt weitergehen und uns
abplagen – denn glaubt nur, dass es ein aufreibender Weg ist –, wird es schon
viel wert sein, wenn wir uns nicht verirren.Meint ihr aber, Töchter, wenn man
den Weg von einer Gegend in die andere in acht Tagen zurücklegen könnte, dass
es da gut wäre, ein Jahr lang durch Herbergen, im Schneegestöber, bei Regen und
auf schlechten Wegen unterwegs zu sein?14
Wäre es dann nicht besser, ihn auf einmal hinter uns zu bringen? Denn das alles
gibt es da, dazu noch Gefahren durch Schlangen. O, was für gute Hinweise könnte
ich euch dazu geben! Und gebe Gott, dass ich schon darüber hinaus bin, denn oft
genug meine ich, ich wäre es nicht.
Anmerkungen
11 Teresa lässt hier ihrer Ironie freien Lauf, um klar zu
machen, welcher Selbsttäuschung fromme Leute erliegen können, wenn sie die
versteckte Selbstsucht hinter ihrer vermeintlichen „Klugheit“ nicht bemerken.
Doch sollte diese Stelle nicht als undifferenzierte Aufforderung zu asketischer
Strenge missverstanden werden: An anderer Stelle weist die Autorin mit gleicher
Deutlichkeit auf die Gefahr asketischer Übertreibungen („ungezugelte(r) Busubungen“) hin, die genauso selbstsüchtigen Motiven entspringen; siehe etwa CE
67,6 oder auch CC 20.
12 Vgl. V 13,7.
13 Vgl. V 16,7.
14 Hier spricht Teresas Erfahrung von den weiten Gründungsreisen, die
auf den schlecht ausgebauten Wegen Spaniens immer mit vielen Unwägbarkeiten
verbunden waren, wie sie es in ihren Klostergrundungen beschrieben hat.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
7. Las penitencias que hacen estas almas son tan concertadas como su
vida; quiérenla mucho para servir a nuestro Señor con ella, que todo esto no es
malo, y así tienen gran discreción en hacerlas porque no dañen a la salud. No
hayáis miedo que se maten, porque su razón está muy en sí; no está aún el amor
para sacar de razón; mas querría yo que la tuviésemos para no nos contentar con
esta manera de servir a Dios, siempre a un paso paso, que nunca acabaremos de
andar este camino. Y como a nuestro parecer siempre andamos y nos cansamos
(porque creed que es un camino abrumador), harto bien será que no nos perdamos.
Mas ¿paréceos, hijas, si yendo a una tierra desde otra pudiésemos llegar en
ocho días, que sería bueno andarlo en un año por ventas y nieves y aguas y
malos caminos? ¿No valdría más pasarlo de una vez? Porque todo esto hay y
peligros de serpientes. ¡Oh, qué buenas señas podré yo dar de esto! Y plega a
Dios que haya pasado de aquí, que hartas veces me parece que no.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.