2.W.K.1.10.
Da ich euch, wie ich anfangs gesagt habe,30
schon beschrieben habe,31 wie ihr euch bei
diesen Aufregungen, die der Böse hier veranstaltet, zu verhalten habt – also
wie ihr, wenn ihr euch zu sammeln beginnt, nicht mit Brachialgewalt, sondern sanft
vorgehen sollt,32 damit ihr um so
dauerhafter dabei bleiben könnt –, will ich hier nicht mehr dazu sagen, als
dass es meiner Meinung nach von großer Wichtigkeit ist, sich mit erfahrenen Personen
zu besprechen;33 denn sonst werdet ihr bei Dingen,
die getan werden müssen, meinen, es sei eine große Verfehlung. Solange es nicht
darum geht, es aufzugeben, wird der Herr alles zu unserem Vorteil lenken, auch
wenn wir niemanden fänden, der uns unterweist, denn für dieses Übel34 gibt es keine Abhilfe – es sei denn, man fängt
von vorne an –, sondern die Seele erleidet nach und nach und von Tag zu Tag einen
immer größeren Verlust – und gebe Gott, dass sie es durchschaut.
Anmerkungen
30 In 2M 1,1.
31 Siehe V 8,7-10; 15,1-7; CE 46-49 bzw. CV 28-29; CE 53 bzw. CV 31;
usw.
32 Einer der vielen Hinweise auf die teresianische „Sanftheit“ (suavidad), die eine überragende
Rolle in ihrer Pädagogik spielt; vgl. auch V 36,29; CE 6,6; 32,2;
43,3; Cs 7.40. Jeder Rigorismus und jedes gewaltsame Vorgehen sind
ihrer Erfahrung nach kontraproduktiv, erst recht wo es um die Einübung des
inneren Betens geht.
33 In ihrer Vida hat Teresa das immer wieder betont; vgl. V 4,7.9; 13,6.14.16.19; 14,7;
19,15; 22,3; 40,8. Auch in der Inneren Burg kommt sie oft darauf zu sprechen: „Mit Menschen umzugehen, die sich damit
abgeben, ist etwas ganz Groses“ und „sich denen anzuschliesen, von denen sie
erkennt, dass sie schon in die weiter innen gelegenen eingetreten sind“ (2M 1,6). Doch „sollte man sich keinen
vom eigenen Schlag aussuchen, der in allem sehr tastend vorgeht“ (3M 2,12). Die Beichtväter sollen „studiert“ sein, keine „verschreckten Halbstudierten, die mir arg teuer zu stehen kommen“ (5M 1,8). Bei der mystischen Erfahrung litt sie darunter, „auf ‚verstandnisvolle‘ und erfahrungsarme
Beichtvater zu treffen“ (6M 1,8); „sie hatte ziemlich grose Angst, dass es niemanden mehr geben wurde,
der ihre Beichte horte“ (6M 1,4). „Grosen Gelehrten ist so ein Ich-weis-nicht-was zu eigen“; Gott „hat sie als Licht
fur seine Kirche“; „nie sind sie uber seine Grostaten entsetzt“; „sie haben gut
verstanden, dass er noch viel, viel mehr vermag“ (5M
1,7).
34 Also für das Übel, das darin besteht, das innere Beten aufzugeben.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
10. Porque -como dije al principio-, os tengo escrito cómo os habéis de
haber en estas turbaciones que aquí pone el demonio, y cómo no ha de ir a
fuerza de brazos el comenzarse a recoger, sino con suavidad, para que podáis
estar más continuamente, no lo dire aquí, más de que, de mi parecer hace mucho
al caso tratar con personas experimentadas; porque en cosas que son necesario hacer,
pensaréis que hay gran quiebra. Como no sea el dejarlo, todo lo guiará el Señor
a nuestro provecho, aunque no hallemos quien nos enseñe; que para este mal no
hay remedio si no se torna a comenzar, sino ir perdiendo poco a poco cada día
más el alma, y aun plega a Dios que lo entienda.
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