Montag, 30. April 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 51

3.W.K.2.12. Was meines Erachtens denjenigen von uns großen Nutzen brächte, die sich durch die Güte des Herrn in dieser Verfassung befinden (und denen er, wie ich gesagt habe,25 kein geringes Erbarmen erweist, da sie sehr nahe daran sind, weiter aufzusteigen), ist, sich sehr auf die Einübung des prompten Gehorsams zu verlegen; außerdem wäre es hervorragend, selbst wenn sie keine Ordensleute wären, jemanden zu haben, an den man sich wendet, wie es ja viele Leute machen,26 um in nichts den eigenen Willen durchzusetzen, denn für gewöhnlich schaden wir uns genau damit. Doch sollte man sich keinen vom eigenen Schlag 27 aussuchen, wie man so sagt, der in allem sehr tastend vorgeht, sondern sich um einen bemühen, der hinsichtlich der Dinge der Welt 28 keine Illusionen mehr hat, da es von großem Nutzen ist, sich mit jemandem zu besprechen, der sie durchschaut, damit wir uns durchschauen; und auch, weil es sehr ermutigend ist, in anderen als durchaus möglich zu sehen, was uns unmöglich erscheint, und wie sie es mit Leichtigkeit auf sich nehmen, so dass wir meinen, wir wagten bei ihrem Flug auch mitzufliegen, wie es die kleinen Vögel tun, wenn sie eingewiesen werden, die, auch wenn sie nicht sofort einen Höhenflug  schaffen, doch nach und nach ihre Eltern nachahmen.Das bringt großen Nutzen, das weiß ich. Solchen Leuten mag es gelingen, sich keinen Gelegenheiten 29 mehr auszusetzen, da sie fest entschlossen sind, den Herrn nicht zu beleidigen, doch da sie den Ersten Wohnungen noch recht nahe sind, könnten sie ja leicht in sie zurückfallen, weil ihre Stärke noch nicht auf so festem Boden gegründet ist wie bei denen, die bereits im Leiden geübt sind und um die Stürme dieser Welt wissen und auch wie wenig man sie fürchten oder sich nach ihren Vergnügungen sehnen soll. Es könnte ja sein, dass sie bei einer schweren Verfolgung in sie zurückfallen, denn der Böse versteht es nur zu gut, solche anzuzetteln, um uns Schaden zuzufügen, so dass einer, der sich in gutem Eifer aufmachte, fremde Sünden beseitigen zu wollen, dann dem nicht widerstehen könnte, was ihm dabei begegnen könnte.


Anmerkungen
25 Siehe 3M 1,1.5.8.
26 Man könnte an ihren Bruder Lorenzo de Cepeda denken, der sich von ihr führen ließ, wie aus vielen Briefen an ihn hervorgeht; vgl. etwa Ct 172, 12; 177,2; 182,9ff; 185,4.6f. Auch Johannes vom Kreuz riet einer Ordensbewerberin, um „den alten Menschen zum Sterben zu bringen ... in nichts Ihren Willen und Ihren Geschmack zu suchen ...; und alles, was Sie tun, sei nach dem Rat Ihrer Mutter“ (Ep 12,3). Auch das zeigt, dass Teresa durchaus an Leser außerhalb ihrer Klöster dachte und meinte, dass ihre Erfahrungen für alle Menschen nützlich sein könnten.
27 Wörtlich: „mit demselben Temperament“ (humor = Saft bzw. Temperament), eine Anspielung auf die mit der antiken Vier-Säftelehre verknüpften Temperamentenlehre.
28 Das ist keine Verurteilung der Welt, sondern einer „weltlichen“ Einstellung, die mehr auf materielle Werte wie Besitz, Macht, Prestige usw. als auf spirituelle Werte setzt; siehe Anhang I. Diese „Welt“ ist auch im Kloster präsent.
29 Siehe Anm. zu 1M 2,2.


(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


12. Lo que me parece nos haría mucho provecho a las que por la bondad del Señor están en este estado (que, como he dicho, no les hace poca misericordia, porque están muy cerca de subir a más), es estudiar mucho en la prontitud de la obediencia; y aunque no sean religiosos, seria gran cosa -como lo hacen muchas personas- tener a quien acudir para no hacer en nada su voluntad, que es lo ordhnario en que nos dañamos; y no buscar otro de su humor, como dicen, que vaya con tanto tiento en todo, sino procurar quien esté con mucho desengaño de las cosas del mundo, que en gran manera aprovecha tratar con quien ya le conoce para conocernos, y porque algunas cosas que nos parecen imposibles, viéndolas en otros tan posibles y con la suavidad que las llevan, anima mucho y parece que con su vuelo nos atrevemos a volar, como hacen los hijos de las aves cuando se enseñan, que aunque no es de presto dar un gran vuelo, poco a poco imitan a sus padres. En gran manera aprovecha esto, yo lo sé.
Acertarán, por determinadas que estén en no ofender al Señor personas semejantes, no se meter en ocasiones de ofenderle; porque como están cerca de las primeras moradas, con facilidad se podrán tornar a ellas; porque su fortaleza no está fundada en tierra firme, como los que están ya ejercitados en padecer, que conocen las tempestades del mundo, cuán poco hay que temerlas ni que desear sus contentos y sería posible con una persecución grande volverse a ellos, que sabe bien urdirlas el demonio para hacernos mal, y que yendo con buen celo, queriendo quitar pecados ajenos, no pudiese resistir lo que sobre esto se le podría suceder.

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