Ein Blick auf die Übersetzerin der vorstehenden Übertragung des "Empor den Karmelberg" und Autorin vieler anderer theologischer Bücher wie z.B. "Die mystische Erfahrung" oder "Im Anfang war das Herz - Vom Geheimnis des Karmel".
Oda Schneider wurde am 30. Mai 1892 als zweites Kind
einer Offiziersfamilie in Pressbaum bei Wien geboren, wo ihre Mutter,
Othilie Przyborski, sich auf Sommerfrische befand. Ihr Vater,
Generalstabshauptmann Arthur Przyborski, war damals in Wien stationiert. Dort
kam Oda im Alter von neun Jahren in das Halbpensionat des Klosters Sacre Coer.
Eine erste Wende nahm Odas Leben, als Major Rudolf Schneider ihr während seines
Heimaturlaubes im Jahre 1916 einen Heiratsantrag machte.
Sie kannte den um zwanzig Jahre älteren Freund der Familie
seit ihrem elften Lebensjahr. Dieser Antrag machte sie sehr unglücklich und
doch wollte sie ihm, dem Offizier an der so harten russischen Front, irgendwie
helfen, ihn trösten. "Dieser Mensch braucht jetzt meine Liebe", so
sagte sie sich und schickte ihm ihr Jawort per Post nach ins Feld. Mit einer
Bedingung: Er möge ihr das Dichten erlauben. Oda Schneider wohnte mit ihrem Gatten
in Wien. Er begegnete ihr mit Verständnis und Aufmerksamkeit
und doch erfüllte sie in den ersten Ehejahren eine innere Leere. Diese
Depression steigerte sich, als der erwartete Kindersegen ausblieb. Im Advent
1929 erfolgte ihre vollständige Bekehrung und die große, innere Leere wich
einer beglückenden Fülle. Die Glaubensgeheimnisse fingen an, sich ihr zu
erschließen und wurden ihre ganze Freude.
In der Fastenzeit 1930 begegnete sie zum ersten Mal dem
Karmel. Am Vorabend des Festes Mariae Opferung, am 20. November 1947, sechzehn
Tage nach dem Tod ihres Gatten, trat Frau Oda Schneider als Postulantin in den
Karmel Wien Baumgarten ein. Am Herz-Jesu Fest 1948 wurde sie eingekleidet,
durfte am Herz-Jesu Fest des Jahres 1949 (24.06.) fiel, ihre zeitliche Profess
und ebenfalls am Herz-Jesu Fest, dem 21. Juni 1952, ihre Ewige Profess ablegen. Eine Enttäuschung war für sie zunächst ihr Ordensname Sr. Maria
Gabriela a Corde Jesu, den sie bei ihrer Einkleidung bekam. Sie hätte so gerne
einfach Sr. Maria Cordis geheißen.
Einige Jahre später, während ihres
achtjährigen Aufenthaltes im Karmel Mayerling, erhielt sie doch noch den gewünschten Namen,
als nämlich im Jahre 1955 eine Sr. Gabriela aus Ungarn in dieses Kloster kam.
Karmel Mayerling, nahe der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz |
Im Jahre 1961 wurde
sie jedoch vom Karmel Wien Baumgarten zurückgerufen, da man sie dort für eine
Schar neu eingetretener Schwestern als Novizenmeisterin benötigte. Kurze Zeit
später wählte man sie hier zur Subpriorin. Im Mai 1965 wurde Sr. Maria Cordis
vom Karmel Baumgarten als Vikarin nach Steinbach N.Ö. geschickt, um mit einigen
Schwestern eine Neugründung vorzubereiten. Die letzte und längste Station der Nonne wurde der Grazer
Karmel, wo sie im September 1969 ankam.
Im
Winter 1981/82 erkrankte sie an einer schweren Bronchitis. Der behandelnde Arzt
bezeichnete sie damals als "verlöschendes Licht". Sie erholte sich
jedoch überraschender Weise wieder, wenngleich ihr eine schier unüberwindliche
Schwäche blieb. Oda Schneider starb schließlich am 12. März 1987 im Karmel
zu Graz im 95. Lebensjahr.
Nicht nur im Bereich der Mystik hat Oda Schneider vieles vermittelt, auch in Bezug auf das Verhältnis der Geschlechter untereinander, insbesondere zum Wesen und zur gottgewollten Aufgabe der Frau in der Heilsgeschichte wie im täglichen Leben hat sie Großes und Wichtiges zu sagen.
AntwortenLöschenHier seien vor allem die Werke:
"Die Macht der Frau" und
"Vom Priestertum der Frau" genannt.
Es wäre schön, wenn man die Schriften dieser tiefempfindenden und liebenden Frau wiederentdecken würde. Sie wären auch - und vielleicht gerade - heute hilfreich.