6 Was die erste anlangt, so ist es klar, daß die Begierden die Seele ermüden und erschöpfen. Sie sind ja gleich unruhigen, unzufriedenen Kleinkindern, die ihre Mutter dauernd um dies oder jenes anbetteln und sich nie zufrieden geben. So wie ein habgieriger Schatzgräber sich abmüht und erschöpft, so bemüht und erschöpft sich die Seele, um alles zu erlangen, was ihre Begierden von ihr fordern. Und erlangt sie es endlich, so plagt sie sich weiter; denn sie hat nie genug. Sie gräbt ja im Grunde undichte Zisternen, die das Wasser nicht halten können, den Durst zu stillen, gleich wie Isaias sagt: Lassus adhuc sitil, et anima eius vacua est. -Noch dürstet der Müde, und seine Seele ist unerfüllt (29, 8). Dies will besagen, sein Begehren ist unerfüllt, und die begierige Seele ermüdet und erschöpft sich gleich einem Fieberkranken, dem nicht wohl ist, ehe das Fieber ihn verläßt; denn sein Durst wächst unablässig. Darum heißt es im Buche Job: Cum satiatus fuerit, arctabitur, aestuabit, et omnis dolor irruet super eum. -Nach Stillung seines Begehrens ward er noch mehr bedrängt und belastet: in seiner Seele wuchs die Glut des Triebes und der ganze Schmerz überfiel ihn (20, 22).
Die Seele ermüdet und erschöpft sich mit ihren Begierden, denn sie ist von ihnen befallen, aufgewühlt und gepeitscht wie das Wasser vom Sturm. Sie lärmen in ihr und gönnen ihr nirgendwo und in keinem Dinge Rast. Von einer solchen Seele sagt Isaias: Gor impii quasi mare fervens. - Das Herz des Bösen ist wie ein brandendes Meer (57, 20). Böse ist, wer seiner Begierden nicht Herr wird. Müde und erschöpft wird die Seele, die ihre Begierden stillen will. Sie ist ja wie ein Hungriger, der den Mund auftut, um sich mit Wind zu sättigen, aber nicht satt wird, sondern noch mehr ausgedörrt; denn dies ist keine Nahrung für ihn. Hiezu sagt Jeremias: In desiderio animae suae attraxit ventum amoris sui. -In ihres Willens Gier schnappt sie nach Luft für ihr Lieben (2,24). Gleich darauf deutet er die Trockenheit an, in die eine solche Seele gerät und warnt sie: Prohibe pedem tuum anuditate, clguttur tuum a siti. -Hüte deinen Fuß -nämlich deine Überlegung -vor Blöße und deine Kehle vor Durst (2, 25); dies bedeutet: dein Streben nach Befriedigung der Begierden vermehrt die Trockenheit. Wie ein Verliebtet sich abmüht und erschöpft am Tage, da er hofft und sein Wurf ins Leere fällt, so ermüdet und erschöpft sich die Seele mit all ihren Wünschen und deren Erfüllung; denn sie alle machen sie hohler und hungriger. Man sagt oft, das Begehren ist wie ein Feuer: legt man Holz zu, so lodert die Flamme auf; ist es verzehrt, so muß sie wohl zusammensinken.
Die Seele ermüdet und erschöpft sich mit ihren Begierden, denn sie ist von ihnen befallen, aufgewühlt und gepeitscht wie das Wasser vom Sturm. Sie lärmen in ihr und gönnen ihr nirgendwo und in keinem Dinge Rast. Von einer solchen Seele sagt Isaias: Gor impii quasi mare fervens. - Das Herz des Bösen ist wie ein brandendes Meer (57, 20). Böse ist, wer seiner Begierden nicht Herr wird. Müde und erschöpft wird die Seele, die ihre Begierden stillen will. Sie ist ja wie ein Hungriger, der den Mund auftut, um sich mit Wind zu sättigen, aber nicht satt wird, sondern noch mehr ausgedörrt; denn dies ist keine Nahrung für ihn. Hiezu sagt Jeremias: In desiderio animae suae attraxit ventum amoris sui. -In ihres Willens Gier schnappt sie nach Luft für ihr Lieben (2,24). Gleich darauf deutet er die Trockenheit an, in die eine solche Seele gerät und warnt sie: Prohibe pedem tuum anuditate, clguttur tuum a siti. -Hüte deinen Fuß -nämlich deine Überlegung -vor Blöße und deine Kehle vor Durst (2, 25); dies bedeutet: dein Streben nach Befriedigung der Begierden vermehrt die Trockenheit. Wie ein Verliebtet sich abmüht und erschöpft am Tage, da er hofft und sein Wurf ins Leere fällt, so ermüdet und erschöpft sich die Seele mit all ihren Wünschen und deren Erfüllung; denn sie alle machen sie hohler und hungriger. Man sagt oft, das Begehren ist wie ein Feuer: legt man Holz zu, so lodert die Flamme auf; ist es verzehrt, so muß sie wohl zusammensinken.
Johannes vom Kreuz, Empor den Karmelberg, Einsiedeln (2003)
Übertragung von Oda Schneider
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6. Cuanto a lo primero, claro está que los apetitos cansan y fatigan al alma, porque son como unos hijuelos inquietos y de mal
contento, que siempre están pidiendo a su madre uno y otro, y nunca se contentan. Y así como se cansa y fatiga el que cava por
codicia del tesoro, así se cansa y fatiga el alma por conseguir lo que sus apetitos le piden. Y, aunque lo consiga, en fin, siempre
se cansa, porque nunca se satisface; porque, al cabo, son cisternas rotas las que cava, que no pueden tener agua para
satisfacer la sed (Jer. 2, 13). Y así, como dice Isaías (29, 8): Lassus adhuc sitit, et anima eius vacua est; que quiere decir:
Está su apetito vacío. Y cánsase y fatígase el alma que tiene apetitos, porque es como el enfermo de calentura, que no se halla
bien hasta que se le quite la fiebre, y cada rato le crece la sed. Porque, como se dice en el libro de Job (20, 22): Cum satiatus
fuerit, arctabitur, aestuabit, et omnis dolor irruet super eum; que quiere decir: Cuando hubiere satisfecho su apetito, quedará
más apretado y agravado; creció en su alma el calor del apetito y así caerá sobre el todo dolor.
Cánsase y fatígase el alma con sus apetitos, porque es herida y movida y turbada de ellos como el agua de los vientos, y de esa
misma manera la alborotan, sin dejarla sosegar en (un) lugar ni en una cosa. Y de tal alma dice Isaías (57, 20): Cor impii quasi mare
fervens: El corazón del malo es como el mar cuando hierve; y es malo el que no vence los apetitos.
Cánsase y fatígase el alma que desea cumplir sus apetitos, porque es como el que, teniendo hambre, abre la boca para hartarse de
viento, y, en lugar de hartarse, se seca más, porque aquel no es su manjar. A este propósito dijo Jeremías (2, 24): In desiderio
animae suae attraxit ventum amoris sui; como si dijera: En el apetito de su voluntad atrajo a sí el viento de su afición. Y
luego dice adelante (2, 25) para dar a entender la sequedad en que esta tal alma queda, dando aviso y diciendo: Prohibe pedem tuum a
nuditate, et guttur tuum a siti; que quiere decir: Aparta tu pie, esto es, tu pensamiento, de la desnudez, y tu garganta de la sed,
es a saber, tu voluntad del cumplimiento del apetito que hace más sequía.
Y así como se cansa y fatiga el enamorado en el día de la esperanza cuando le salió su lance en vacío, (así) se cansa el
alma y fatiga con todos sus apetitos y cumplimiento de ellos, pues todos le causan mayor vacío y hambre; porque, como comúnmente
dicen, el apetito es como el fuego que, echándole leña, crece, y luego que la consume, por fuerza ha de desfallecer.
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