KAPITEL
6
Darin
nennt sie eine Wirkung der Gebetsweise, die im vorigen Kapitel besprochen
wurde, an der man erkennt, ob sie echt und keine Selbsttäuschung ist. Es
handelt noch von einer weiteren Gnade, die der Herr der Seele erweist, um sie
mit Lobpreisungen auf ihn zu betrauen.1
6.W.K.6.1.
Durch diese großen Gnaden verharrt die Seele in solcher Sehnsucht, um den, der
sie ihr erweist, ganz zu genießen, dass sie in großer, wenn auch köstlicher
Qual lebt.2 Heftigste Anstürme von Todesverlangen,
und so fleht sie unter Tränen unablässig zu Gott, sie aus dieser Verbannung
herauszuholen. Alles, was sie da sieht, ödet sie an. Sobald sie sich allein
sieht, findet sie ein wenig Erleichterung, doch stellt sich dieser Schmerz bald
wieder ein, denn ohne ihn zu sein, das kommt nicht vor. Kurz, der kleine
Schmetterling 4 schafft es nicht, eine dauerhafte
Bleibe zu finden; im Gegenteil, da die Seele von Liebe zärtlich dahinlebt,
lässt sie jedweder Anlass, den es gibt, um dieses Feuer noch mehr zu entfachen,
auffliegen; und so sind in dieser Wohnung die Verzückungen sehr beständig, ohne
dass es eine Abhilfe gäbe, um sie zu vermeiden, nicht einmal in der
Öffentlichkeit; dann auch gleich Angriffe und Redereien, da man sie nicht ohne
Ängste sein lässt, obwohl sie das möchte, denn zahlreich sind die Personen, die
sie ihr einreden, vor allem die Beichtväter.5
Anmerkungen
1 Sie beschließt die Beschreibung der Verzückungen mit den Wirkungen,
die sie hervorrufen (1-5), und beginnt mit der Darstellung einer weiteren
mystischen Gnade, „den Jubelrufen und
einem wundersamen Beten“ (6M 6,10), was sie als „eine starke Einung der Seelenvermogen“ darstellt (aaO.).
2 Zur paradoxen Verbindung von Schmerz und Wonne siehe auch Anm. zu 6M 2,2.
3 Zu der – durch ihre tiefen Gotteserfahrungen verstärkten – Spannung
zwischen Todessehnsucht und irdischem Leben bei Teresa siehe Anm. zu 3M 1,2.
4 Die Allegorie aus 5M 2,2 wird wieder aufgegriffen.
5 Vgl. V 23,11f; 25,14.22; 26,3; 29,4; außerdem CC 53,19.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
CAPÍTULO 6
En que dice un efecto de la oración que está dicha en el capítulo pasado.
Y en qué se entenderá que es verdadera y no engaño. - Trata de otra merced que
hace el Señor al alma para emplearla en sus alabanzas.
1. De estas mercedes tan grandes queda el alma tan deseosa de gozar del
todo al que se las hace, que vive con harto tormento, aunque sabroso; unas
ansias grandísimas de morirse, y así, con lágrimas muy ordinarias pide a Dios
la saque de este destierro. Todo la cansa cuanto ve en él; en viéndose a solas
tiene algún alivio, y luego acude esta pena, y en estando sin ella, no se hace.
En fin, no acaba esta mariposica de hallar asiento que dure; antes, como anda
el alma tan tierna del amor, cualquier ocasión que sea para encender más ese
fuego la hace volar; y así en esta morada son muy continuos los arrobamientos,
sin haber remedio de excusarlos, aunque sea en público, y luego las
persecuciones y murmuraciones, que aunque ella quiera estar sin temores no la dejan,
porque son muchas las personas que se los ponen, en especial los confesores.
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