Donnerstag, 2. August 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 145


6.W.K.4.2. Ihr werdet darüber lachen, dass ich dies sage, und es wird euch unsinnig vorkommen, da wohl jede von euch denken wird, dass es nicht nötig ist und es wohl keine noch so niedrig gestellte Frau geben wird, die nicht den Mut hätte, sich dem König anzuverloben. Das glaube ich auch bei einem von hier auf Erden, aber bei dem des Himmels sage ich euch, dass es dazu mehr Mut braucht, als ihr meint; denn für ein so großes Unterfangen ist unsere Natur sehr verschüchtert und unzulänglich. So bin ich überzeugt, dass es unmöglich wäre, wenn Gott diesen Mut nicht gäbe, auch wenn ihr noch so klar einseht, dass es gut für uns ist. Und so werdet ihr schon sehen, was Seine Majestät tut, um diese Verlobung zustande zu bringen; soweit ich es verstehe, muss das dann sein, wenn er Verzückungen gewährt, wodurch er sie ihren Sinnen entreißt, denn wenn sie – ihrer mächtig – sich so nahe bei dieser großen Majestät erlebte, wäre es vielleicht unmöglich, am Leben zu bleiben. Gemeint sind Verzückungen, die es auch sind, und nicht Schwächeanfälle von Frauen, wie wir sie hienieden haben, bei denen uns alles als Verzückung oder Ekstase erscheint,6 und dazu gibt es so schwache Veranlagungen, wie ich, glaube ich, schon gesagt habe,7 dass sie schon bei einem Gebet der Ruhe sterben. Ich will hier einige Arten nennen, die es, soweit ich es verstanden habe – denn ich habe ja mit so vielen geistlichen Personen darüber gesprochen 8 –, bei Verzückungen gibt,9 doch weiß ich nicht, ob es mir so gelingen wird wie an anderer Stelle, wo ich über das und noch einige andere Dinge, die damit zusammenhängen, geschrieben habe,10 denn aus mancherlei Gründen macht es meines Erachtens nichts aus, es hier nochmals zu sagen, und wäre es nur, damit die Wohnungen hier in ihrem Zusammenhang dargestellt würden.11

Anmerkungen
6 Hier übt Teresa direkte Kritik an den zahlreichen Betrügereien ihrer Zeit, durch die Frauen zuweilen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten, was in einem Klima von Unterdrückung und Marginalisierung auf allen Ebenen allerdings nur zu verständlich ist. Siehe dazu M. Andrés Martín, Los Recogidos.
7 Siehe 4M 3,11f.; 6M 3,11.
8 Mit kluger Diplomatie verweist Teresa hier nicht auf ihre eigene Erfahrung, sondern auf das, was sie im Gespräch mit geistlichen Personen gelernt habe, wobei es oftmals so war, dass diese von ihr lernten.
9 Verzückungen „ganz verstandlich zu machen, ist unmoglich“ (6M 4,17); es ist „ein Funke aus dem Innern der Seele;“ „sie ist innerlich nicht besinnungslos“ (6M 4,3); „die Seelenvermogen sind so hingerissen, ... tot, und die Sinne genauso“ (6M 4,4); „Gott raubt sich die Seele ganz“ (6M 4,9) und „sie ist bereits sein eigen“ (6M 4,17). Auswirkungen: Sie ist „erneuert,“ „rein“ (6M 4,3), „gelautert“ (6M 4,6); „es bleiben ihr einige Wahrheiten uber die Grose Gottes so fest eingepragt“ (6M 4,6); „Erkenntnis von Gottes Grose,“ „Selbsterkenntnis und Demut,“ „die Dinge dieser Welt fur sehr gering halten“ (6M 5,10); es sind „Juwelen,“ fest „eingemeiselt“ (6M 5,11); es sind „Wirkungen, die nicht vorubergehen, sondern bestandig da sind“ (6M 6,5). Vgl. V 20, 2.7.
11 Erneut eine Anspielung auf den von Jerónimo Gracián erhaltenen Auftrag zu schreiben; siehe pról. 1.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

2. Reíros heis de que digo esto y pareceros ha desatino, porque cualquiera de vosotras os parecerá que no es menester y que no habrá ninguna mujer tan baja que no le tenga para desposarse con el rey. - Así lo creo yo con el de la tierra, mas con el del cielo yo os digo que es menester más de lo que pensáis; porque nuestro natural es muy tímido y bajo para tan gran cosa, y tengo por cierto que, si no le diese Dios, con cuanto veis que nos está bien, sería imposible. Y así veréis lo que hace Su Majestad para concluir este desposorio, que entiendo yo debe ser cuando da arrobamientos, que la saca de sus sentidos; porque si estando en ellos se viese tan cerca de esta gran majestad, no era posible por ventura quedar con vida. Entiéndese arrobamientos que lo sean, y no flaquezas de mujeres como por acá tenemos, que todo nos parece arrobamiento y éxtasis, y -como creo dejo dicho- hay complexiones tan flacas, que con una oración de quietud se mueren.
Quiero poner aquí algunas maneras que yo he entendido como he tratado con tantas personas espirituales) que hay de arrobamientos, aunque no sé si acertaré, como en otra parte que lo escribí, esto y algunas cosas de las que van aquí, que por algunas razones ha parecido no va nada tornarlo a decir, aunque no sea sino porque vayan las moradas por junto aquí.

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