6.W.K.4.11.
O Blindheit der Menschen! Wann endlich, ja wann endlich wird dieser Schlamm von
unseren Augen weggenommen?37 Denn auch wenn
er bei uns38 anscheinend nicht so dick ist, so
dass er uns ganz blind macht, sehe ich doch ein paar Stäubchen und Steinchen,
die ausreichten, um uns großen Schaden zuzufügen, falls wir sie wachsen lassen.
Machen wir uns aus Liebe zu Gott viel mehr diese Fehler zunutze, Schwestern, damit
wir unsere Armseligkeit durchschauen und sie uns den Blick schärfen, wie der
Schlamm beim Blinden, den unser Bräutigam heilte (Joh 9,6f.).39 Und so wachse in uns die Bitte an ihn, wenn wir
uns so unvollkommen sehen, aus unseren Armseligkeiten Gutes herauszuholen,
damit wir Seine Majestät in allem zufrieden stellen.
Anmerkungen
37 Vgl. V 20,29; 30,11; MC 3,13.
38 Die Schwestern der von ihr gegründeten Klöster.
39 Vgl. 1M 1,3, wo schon einmal auf diese Stelle angespielt wurde. Das,
worauf es ankommt, ist also die Wahrhaftigkeit, die Ehrlichkeit, das Annehmen
seiner selbst, die Demut, und nicht heroische Taten – ein für Teresa typischer
Gedanke. Siehe MC 3,12 mit Anm.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
11. ¡Oh ceguedad humana! ¿Hasta cuándo, hasta cuándo se quitará esta
tierra de nuestros ojos? Que aunque entre nosotras no parece es tanta que nos
ciegue del todo, veo unas motillas, unas chinillas, que si las dejamos crecer
bastarán a hacernos gran daño; sino que, por amor de Dios, hermanas, nos
aprovechemos de estas faltas, para conocer nuestra miseria y ellas nos den
mayor vista, como la dio el lodo del ciego que sanó nuestro Esposo; y así, viéndonos
tan imperfectas, crezca más el suplicarle saque bien de nuestras miserias, para
en todo contentar a Su Majestad.
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