6.W.K.5.4.
Wirklich, Schwestern, allein beim Aufschreiben versetzt es mich ins Staunen,
wie sehr sich hier die große Macht dieses großen Königs und Herrschers zeigt.
Was macht erst der, der das erlebt? Ich bin überzeugt, dass diejenigen, die
ganz verdorben durch diese Welt ziehen, es, wenn schon nicht aus Liebe, so doch
aus Furcht nicht mehr wagen würden, ihn zu beleidigen, wenn Seine Majestät sich
ihnen so offenbaren würde wie diesen Seelen. O, welche Verpflichtung haben dann
erst diejenigen, die auf so erhabenem Weg gewarnt wurden, sich mit allen Kräften
zu bemühen, diesen Herrn nicht zu erzürnen! Seinetwegen flehe ich euch an,
Schwestern, denen Seine Majestät diese oder andere, vergleichbare Gnaden
erwiesen haben sollte, nicht achtlos zu sein, indem ihr nicht mehr tut als zu
empfangen. Gebt acht, denn wer viel schuldet, muss viel bezahlen.7
Anmerkungen
7 Vgl. Lk 12,48: „Wem viel gegeben
wurde, von dem wird viel zuruckgefordert.“ Die Handelsmentalität,
die in dieser damals und teilweise bis heute weit verbreiteten Auffassung zu
Tage tritt, wird im nächsten Absatz durch den Hinweis auf das Erbarmen Gottes
korrigiert: Allem, was der Mensch leisten kann, haftet so viel Unvollkommenheit
an, dass es vor Gott niemals bestehen kann; andererseits ermutigt aber gerade
dieses Bewusstsein zum restlosen Vertrauen auf das Erbarmen Gottes, vor dem
nicht die Leistung, sondern allein die Liebe zählt.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte
Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich
Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)
4. Es cierto, hermanas, que de sólo irlo escribiendo me voy espantando
de cómo se muestra aquí el gran poder de este gran Rey y Emperador; ¡qué hará
quien pasa por ello! Tengo para mí, que si los que andan muy perdidos por el
mundo se les descubriese Su Majestad, como hace a estas almas, que aunque no
fuese por amor, por miedo no le osarían ofender. Pues ¡oh, cuán obligadas estarán
las que han sido avisadas por camino tan subido a procurer con todas sus
fuerzas no enojar este Señor! Por El os suplico, hermanas, a las que hubiere
hecho Su Majestad estas mercedes u otras semejantes, que no os descuidéis con
no hacer más que recibir. Mirad que quien mucho debe, mucho ha de pagar.
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