Sonntag, 1. Januar 2012

Karmelberg / Monte Carmelo 1.1.1

1 In dieser ersten Strophe besingt die Seele das Glück, das ihr durch das Ausgehen aus allen äußeren Dingen, wie auch aus den Begierden und Unvollkommenheiten, die sich durch Unordnung der Vernunft in ihrem sinnlichen Teile regen, zufiel. Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass eine Seele, um zum Stande der Vollkommenheit zu gelangen, für gewöhnlich zwei hauptsächliche Arten von Nacht zu durchleiden hat. Die Geisteslehrer nennen sie Läuterungen oder Reinigungen der Seele. Wir nennen sie hier Nächte; denn die Seele wandelt in der einen wie in der andern durch Dunkelheit, als wäre es Nacht.

Johannes vom Kreuz, Empor den Karmelberg, Einsiedeln (2003)
Übertragung von Oda Schneider


*****

1. En esta primera canción canta el alma la dichosa suerte y ventura que tuvo en salir de todas las cosas afuera, y de los apetitos e imperfecciones que hay en la parte sensitiva del hombre, por el desorden que tiene de la razón. Para cuya inteligencia es de saber que, para que una alma llegue al estado de perfección, ordinariamente ha de pasar primero por dos maneras principales de noches, que los espirituales llaman purgaciones o purificaciones del alma, y aquí las llamamos noches, porque el alma, así en la una como en la otra, camina como de noche, a oscuras.
 

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