Während er das Portät der
Mutter malte, kamen die Schwestern neugierig herbei und gaben ihre Kommentare
ab.
Eine von ihnen, Catalina
von Christus, soll gesagt haben: „Ein bißchen Ähnlichkeit hat es schon. Aber
ihr Gesicht mit den lebhaften Augen und der weißen Haut ist doch in
Wirklichkeit viel schöner.“
Pater Gracián selbst fand
das Bild nicht sehr gelungen; er war der Meinung, daß es den Charme ihres
Gesichtes nicht wiedergab.
Bruder Juan ließ sich aber
dadurch nicht entmutigen. Er sah das Gesicht der Mutter, und er malte es, so
gut er eben konnte. Ein getreues Abbild war erwünscht, und nach diesem Wunsch
hatte er sich zu richten.
„Sicher war Bruder Juan
kein sehr guter Maler“, bemerkt Pater Efrén. „Aber er bemühte sich ehrlich, das
Gesicht der Mutter Teresa so auf die Leinwand zu bringen, wie es wirklich war.
Die Leinwand selbst bezeugt die Wahrheitsliebe des Künstlers. Er wollte bis zum
Gewebe des Schleiers und zu den Fasern eines Risses, den die Mutter an dem Tag
in ihrem Ärmel hatte, alles ganz genau malen. Aber der Stoff trat zu dick
hervor, Knitter und Schatten erschienen auf der Leinwand, und die Fasern waren
so unglücklich gemalt, daß beim Retuschieren die Ärmel scheinbar spitz
zuliefen. Die Schwestern in den Konventen erhoben Einspruch, sobald ihnen das
Bild gezeigt wurde; Mutter Maria vom hl. Joseph mußte sie beruhigen, daß es
sich nur um einen Fehler an dem Gemälde handelte - ... die Mutter habe keine
Änderung am Schleier oder an den Ärmeln vorgenommen.“
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