Und was sagte Mutter
Teresa, als Bruder Juan das Gemälde fertig hatte und damit auch das Leiden
beendet war, dem er sie unterworfen hatte?
Der Kommentar der Mutter
brachte alle Schwestern so zum Lachen, daß sie sich kaum mehr beruhigen
konnten. Sie sah sich das Kunstwerk an und sagte „mit großem Charme“: „Gott
verzeihe dir, Bruder Juan! Gemalt hast du mich, aber ich bin häßlich und
triefäugig dabei herausgekommen!“
Das Bild blieb in Sevilla,
wo es von den Karmelitinnen eifersüchtig gehütet wurde. Mag sein, daß es kein
Meisterwerk ist -dennoch sollte man die Sorgfalt loben, die Juan de la Miseria
darauf verwendet hat. Auf den Zügen der Heiligen erscheint noch das Lächeln,
das sich unwiderstehlich, wohl zum Ärger des Malers, um ihren Mund bildete? Der
Blick geht leicht nach oben, zum Himmel. Jemand hat im Nachhinein eine Taube
hinzugefügt als Symbol des Heiligen Geistes, der sie zu führen scheint. Pater
Efrén sagt treffend, daß die Augen „tanzen und Funken von Heiterkeit schießen
...“.
Diego Velázquez hat auf
dem Gemälde, das sich in der Sammlung des Marques de Casas Torres befindet, die
Gesichtszüge der Heiligen stilisiert, die der Karmelitenbruder so
wahrheitsgetreu wiedergegeben hatte.
Peter Paul Rubens folgte
bis in Einzelheiten dem Modell nach, wobei er die künstlerische Qualität erhöhte, es
jedoch nicht fertigbrachte, den ursprünglichen Charme der Mutter wiederzugeben.
Und Bernini entnahm dem
Gemälde des Bruder Juan die Form der Augen und die Ränder unter den Augen, die
der Mönch Juan genau nachgezeichnet hatte.
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