Sie
schrieb sie nicht aus eigenem Antrieb, da sie kein Bedürfnis nach
Selbstverwirklichung verspürte, sondern verfaßte sie im Auftrag des
Beichtvaters und gab ihr den Titel “Das Buch von den Erbarmungen Gottes”. Das
Original befindet sich im Escorial. Der Allmächtige, nicht sie, war die
Hauptperson ihrer Aufzeichnungen. Die Lebensbeschreibung war nicht für die
Öffentlichkeit bestimmt. [...] Sie schrieb mit einer großen Nüchternheit,
stilisierte nie, und keine Zeile diente der Selbstrechtfertigung. [...] Erfüllt
von einer beispielhaften Wahrheitsliebe, verschwieg sie nichts und rückte auch
nichts zurecht. Alles ist ehrlich erzählt, und selbst ihre Fehler verschweigt
sie nicht. Ihre Ausführungen verdienen unbedingtes Vertrauen, denn sie schilderte,
was sie erlebt hatte.
(Walter
Nigg)
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