Verwirrt
empfand die Vierzigjährige ihr unwürdiges Dasein im weltlichen Kloster und ihre
Mittelmäßige Frömmigkeit. Der Herr litt, und sie schwatzte, Christus
erniedrigte sich, und sie jagte den Neuigkeiten nach. Einem Hammerschlag gleich
traf sie dieser unvereinbare Gegensatz. Eine Reue, wie sie sie bis dahin noch
nie gefühlt hatte, durchzitterte ihr Herz. Ihr ganzes Nonnendasein schien ihr
plötzlich als eine einzige Farce zu sein, eine offene Beleidigung Gottes.
(Walter
Nigg)
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