Die eigene Person wichtig
nehmen - so überlegte Pater Gracián weiter - wie es diejenigen tun, die sich
malen lassen und die damit zeigen, daß sie die in der Welt noch nicht vergessen
haben; oder auch wie solche, die ihre adelige Herkunft hervorkehren - das wäre
gerade der Punkt, wo die Mutter am wenigsten ansprechbar war. So blieb nur der
Gehorsam als einzige Möglichkeit, um sie zu überzeugen; und auf ihn berief
Pater Gracián sich dann auch, da er den Schwestern des neuen Konventes in
Sevilla den Gefallen tun wollte.
Was war das für ein Maler,
der das Vorrecht hatte, die Kirchenlehrerin zu porträtieren, und dessen Arbeit
später Malern wie Zurbarán und Rubens als Vorlage diente? Pater Gracián hätte
einen Maler von Rang bevorzugt, denn dem Karmeliten-Laienbruder traute er nicht
viel zu. Aber wie hätte es ihm gelingen können, die Heilige glauben zu lassen,
daß es sich um Abtötung und nicht um Schmeichelei handelte, hätte Bruder Juan
nicht eine so spezielle Art gehabt, mit seinen Modellen umzugehen.
Teresa de Jesus, Francisco
de Zurbarán (1598-1664)
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