Freitag, 13. Dezember 2013

Üble Nachrede

Ich redete von niemand auch nur das mindeste Böse und verhinderte sogar für gewöhnlich jede üble Nachrede. Ich hatte mir den Grundsatz tief eingeprägt, über keinen Menschen etwas erfahren zu wollen oder zu sagen, wovon ich nicht wollte, dass man es von mir sage.

Diesen Grundsatz befolgte ich bei vorkommenden Gelegenheiten mit der äußersten Gewissenhaftigkeit, obwohl ich nicht so vollkommen war, dass ich ihm nicht manchmal, von den Umständen gedrängt, in etwa untreu geworden wäre. In der Regel aber hielt ich fest daran, so dass ich auch andere, die mit mir zusammenlebten oder mit mir verkehrten, dahin brachte, dass sie sich die nämliche Gewohnheit aneigneten.

Es war bekannt, dass man in meiner Gegenwart vor üblen Nachreden gesichert sei.

Leben 64

(81-20131213)




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