Freitag, 27. Dezember 2013

Das Weihnachtsgeheimnis (4 von 8)

Finsternis bedeckte die Erde und er kam als Licht, das in der Finsternis leuchtet, aber die Finsternis hat ihn nicht begriffen. Die ihn aufnahmen, denen brachte er das Licht und den Frieden:
den Frieden mit dem Vater im Himmel, den Frieden mit allen, die gleich ihnen Kinder des Lichtes und Kinder des Vaters im Himmel sind, und den tiefen inneren Herzensfrieden:
aber nicht den Frieden mit den Kindern der Finsternis.
Ihnen bringt der Friedensfürst nicht den Frieden, sondern das Schwert.
Ihnen ist er der Stein des Anstoßes, gegen den sie anrennen und an dem sie zerschellen. Das ist die eine schwere und ernste Wahrheit, die wir uns durch den poetischen Zauber des Kindes in der Krippe nicht verdecken lassen dürfen.   

Das Geheimnis der Menschwerdung und das Geheimnis der Bosheit gehören eng zusammen. Gegen das Licht, das von Himmel herabgekommen ist, sticht die Nacht der Sünde umso schwärzer und unheimlicher ab. Das Kind in der Krippe streckt die Händchen aus und sein Lächeln scheint schon zu sagen, was später die Lippen des Mannes gesprochen haben:

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid.

(aus: Dr. Edith Stein, Das Weihnachtsgeheimnis)


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