Tägliches Gebet
Königin und Zierde des Karmel,
Maria, unsere Mutter. Ich möchte Dich bitten, mir dabei zu helfen, von Tag zu
Tag besser, demütiger, reiner, hilfsbereiter zu werden. Vor allem möchte ich
Jesus lieben, so wie Du ihn geliebt hast. Gib, Mutter, daß Jesus alles in
meinem Leben sei, so wie er alles in Deinem war. Ich empfehle Dir, Maria, alle
Deine Kinder, vor allem meine engsten Familienmitglieder, die Bewohner meines
Hauses, meine Freunde.
Schau auch auf jene, die auf
der ganzen Welt meine Brüder sind durch das Zeichen des Skapuliers, jene, die
ich nicht kenne, und die dich als Mutter verehren.
Ich bitte Dich außerdem,
Zuflucht der Sünder, hilf denen, die mit verschiedenen Versuchungen, Süchten
und Sünden ringen. Mögen sie nicht erliegen. Die hingegen, die erlegen sind,
mögen umkehren und nicht mehr in der Sünde leben.
Du Heil der Kranken, hilf den
Kranken, Leidenden und Verlassenen. Sei ihnen Trost und Erleichterung. Geleite,
o Königin des Himmels, alle unsere Verstorbenen ins ewige Leben. Gib, daß sie
das Antlitz Deines Sohnes schauen mögen. Wende uns Deine barmherzigen Augen zu
und führe uns stets auf dem sicheren Weg zum Heil.
Laß mich Dich preisen, laß
mich Deine Tugenden nachahmen, o gnädige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
Neunter Tag: Mit dem heiligen Raphael Kalinowski. Der
ganze Karmel ist Marianisch
Der heilige Raphael Kalinowski, Pole, wurde in Vilnius geboren, im Schatten des Heiligtums der
Mutter Gottes der Barmherzigkeit am Spitzen Tor. Dort wuchs er auf, bereits als
Kind stets zur himmlischen Mutter betend, so wie es seine Familie tat. Maria stand
ihm ebenfalls zur Seite, als er eine Glaubenskrise durchmachte, Sie war es, die
ihm half, so wie er selbst in seinen „Erinnerungen“ schreibt, den Weg zu Gott
zu finden. In Sibirien, während der Zwangsarbeit, hörte der heilige Raphael zum
ersten Male vom Orden der Mutter Gottes vom Berge Karmel, in dem er „durch den
seltsamen Weg der Vorsehung“ zehn Jahre später eintrat.
Als er in den Karmel eintrat,
stellte Pater Raphael dem Orden und der ganzen Kirche seine Dienste zur
Verfügung, seine Kräfte, sein Wissen und seine Lebenserfahrungen. Er trug zur
Erneuerung des Ordens in Polen bei, der bei der Teilung Polens aufgelöst worden
war. Er verehrte und liebte die Mutter Gottes vor allem als Patronin und
Königin. Er gründete Skapulierbruderschaften, verschickte Skapuliere nach
Sibirien, nach Rumänien und nach Ungarn. Er forderte alle dazu auf, die
Tugenden der Mutter Christi nachzuahmen. „Maria nachahmen, das sollten vor
allem wir, die wir gleich zweifach ihre Söhne sind“ sagte er während einer
Konferenz zu den Mitbrüdern. Ein anderes Mal präzisiert er. „Für Karmeliter
oder Karmeliterinnen, ist es ein Ding ersten Ranges, die Mutter Gottes zu
verehren. Unsere Gedanken müssen immer auf Sie gerichtet sein, Ihr sollten wir
auch unsere Gefühle zuwenden.“ Aber vor allem lebte Pater Raphael selbst nach
dem Vorbild Mariens indem er stets über das Wort Gottes nachdachte. Seine
Mitbrüder nannten ihn ein „wandelndes Gebet“. In seinen geistigen Notizen ist
uns ein schönes Gebet zur heiligsten Mutter erhalten, das er selbst geschrieben
und jeden Tag gebetet hat. Hier ist es:
„Allerseligste Jungfrau, unbefleckte
Mutter, sieh gnädig auf die Betrübnis meiner Seele, die Dir auf ewig vermählt
ist. Sei mir ein schützendes Schild gegen die Angriffe des bösen Geistes,
stille die Stürme meines eigenen aufgeregten Geistes und zeichne in mein Herz
die Passion Deines göttlichen Sohnes, gieße vollkommene Reue nur aus Liebe zu
Ihm in es ein, zeig mir den Weg der wahren Buße für meinen wiederholten Verrat,
bereite mich vor auf den Tod aus Sehnsucht zu Gott, halte fest den allerletzten
im Reich der Heiligen und Gerechten und zögere nicht, sondern führe m ich zur
ewigen Ruhe in Gott selbst. Dein verlorener Sohn Raphael vom heiligen Joseph.“
Ave Maria…
Heiligste Mutter, durch das Skapulier
erlaubtest Du mir, der Karmelfamilie anzugehören. Erlaube mir nun, Dich nach
dem Beispiel der Heiligen dieses Ordens zu preisen. Ich mache die Worte des
heiligen Raphael die meinigen und bitte Dich: Sieh gnädig auf die Betrübnis
meiner Seele“. Sei mir, durch das Skapulier, ein schützendes Schild gegen die
Anfechtungen Satans und zeige mir den Weg der wahren Buße und bereite mich vor
auf den Tod aus Sehnsucht zu Gott. Amen.
Königin und Zierde des Karmel, bitte für uns.
Heiliger Raphael vom heiligen Joseph, bitte für uns.
+
Gebet zum Abschluß der
Novene
Heilige Jungfrau Maria,
Du, die Du voll von Gott bist
und mit Seinem Lichte strahlst!
Wenn ich das Skapulier,
das Zeichen meiner Zugehörigkeit zu Dir
trage,
weiß ich, daß Du jetzt und immer bei mir
bist,
um mich zu beschützen und zu führen.
Lehre mich, Dir ähnlich zu sein
einfach zu sein, offen und reinen Herzens
-- wie Du.
Hilf mir, mein Inneres zu bilden
nach dem Vorbild Deines Herzens,
so daß ich meine Gedanken, Empfindungen und
Wünsche
befreie aus der Unfreiheit des
mit-sich-selbst-beschäftigt-Seins
und sie in das Gebiet der Freiheit Gottes
führe.
So wie Du möchte ich wachen, hören,
empfangen.
Zeige mir den Weg der inneren Stille,
wo ich Gott preisen und erfreuen möge,
so wie Du,
dadurch, daß ich es ihm erlaube, in mir
Gott zu sein.
Heilige Mutter Gottes,
ich möchte Deine
geistige Schönheit anziehen,
deshalb bitte ich Dich um die Gnade,
daß das Skapulier mich stets an die großen
Dinge erinnere,
die Gott für mich tun will, so wie er sie
für Dich getan hat.
Hilf mir, mich ganz Gott zu übergeben,
im Vertrauen, daß Er immer weiß,
was für mich das Beste ist.
Darum bitte ich Dich, o gnädige, o gütige,
o liebende Jungfrau Maria. Amen.
(Novene zur
Skapuliermuttergottes, Szczepan Praskiewicz, OCD, 2003)
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