Mittwoch, 6. November 2013

Geistliche Lesung

Wer erwägt, was die Welt ist, was er Gott schuldet, wie viel dieser Gott für ihn gelitten hat, wie wenig er ihm dient und was Gott denen gibt, die ihn lieben: der schöpft aus diesen Betrachtungen Lehre genug, um sich gegen die zerstreuenden Gedanken sowohl, als auch gegen die Gefahren und Gelegenheiten zur Sünde zu schützen.

Wer sich dieses Mittels nicht bedienen kann, der ist in größerer Gefahr […]. Für einen solchen ist die Lesung eine sehr nützliche Beihilfe zur Sammlung im Gebete; ja, es ist ihm sogar notwendig, dass er anstatt des innerlichen Gebetes, das er nicht üben kann, etwas, und sei es auch nur Weniges, lese.

Denn für Seelen, die mit dem Verstande nicht nachsinnen können, ist die Übung des innerlichen Gebetes ohne Beihilfe eines Buches eine recht mühsame Beschäftigung.

Leben 52

(50-20131106)



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