Freitag, 8. November 2013

Die selige Karmelitin Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit (8.11.)

Geboren wurde Elisabeth Catez am 18. Juli 1880 in Bourges. Die leidenschaftliche junge Frau, die voll und ganz im Leben ihrer Zeit stand, trat in den Karmel von Dijon ein und legte dort, nach einer schwierigen Zeit im Noviziat, am 11. Januar 1903 ihre Gelübde ab. Als „Braut Christi“ stellte sie ihr Leben unter das Motto, ein „Lobpreis seiner Herrlichkeit“ zu sein.

Mit ihrem Gebet an die heiligste Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1904 übergab sie sich ganz der  göttlichen Dreifaltigkeit. Das Gebet Elisabeths zeichnet sich durch eine einfache Sprache aus. Es beinhaltet die Lehre der Kirche zum Dreifaltigen Gott und erleuchtet dieses tiefe Geheimnis unseres Glaubens.

In der Nacht vom 8. zum 9. November 1906 ist „Schwester Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit“ nach einem kurzen Karmel-Leben an der Addisonschen Krankheit gestorben (schwere Nebennieren-Erkrankung, die damals nicht therapierbar war und zum völligen Zusammenbruch der Körperfunktionen führte). Sie wurde nur 26 Jahren alt.

Im Jahre 1984 wurde sie von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Selige Elisabeth, letztes Foto, Ausschnitt

Das Gebet der seligen Elisabeth von der Dreifaltigkeit:

O mein Gott, Dreifaltiger,
den ich anbete,
hilf mir, mich ganz zu vergessen, damit ich in Dir bin,
regungslos und friedvoll, als ob meine Seele 
bereits in der Ewigkeit weilte.
Nichts soll meinen Frieden stören, 
nichts mich von Dir entfernen,
o mein Unwandelbarer, jede Minute soll mich mehr
in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen.
Schenke meiner Seele Frieden, mach aus ihr 
Deinen Himmel, Deine geliebte Wohnstatt 
und den Ort Deiner Ruhe.
Niemals will ich Dich dort allein lassen, sondern 
selber ganz dort sein,
ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend,
ganz Deinem schöpferischen Wirken hingegeben.

O mein Christus, den ich liebe, aus Liebe gekreuzigt,
ich möchte eine Braut Deines Herzens sein,
ich möchte Dich mit Ehre überhäufen, 
ich möchte Dich lieben... bis ich daran sterbe! 
Aber ich fühle meine Ohnmacht,
und ich bitte Dich, mich mit Dir selbst 
zu bekleiden, meine Seele der Deinen 
in all ihren Regungen ähnlich zu machen,
mich einzutauchen, mich zu überfluten, 
Dich an meine Stelle zu setzen,
damit mein Leben nichts anderes sei als
ein heller Widerschein Deines Lebens.
Komm in mich, als der Anbetende, 
als Retter und Heiland.
O ewiges Wort, Wort meines Gottes, 
ich will mein Leben lang Dir zuhören, 
ich will mich von Dir unterweisen lassen,
damit ich alles über Dich erfahre.
Und durch alle Nächte, durch alle Leere, 
durch alle Ohnmachten hindurch
will ich immer auf Dich schauen 
und in Deinem hellen Licht bleiben;
o mein Gestirn, das ich liebe, 
nimm mich so gefangen, dass ich nicht mehr
aus Deinem Strahlenkranz weichen kann.

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, komm in mich,
damit das Wort in meiner Seele Fleisch annehme:
dass ich für Es eine Weiterführung Seiner Menschheit bin,
in dem Es Sein ganzes Mysterium erneuert.

Und Du, o mein Vater, neige Dich zu Deinem armen, 
kleinen Geschöpf, birg es in Deinem Schatten, 
sieh in ihm nichts als den Vielgeliebten, 
an dem Du Dein ganzes Wohlgefallen hast.

O mein dreifaltiger Gott, mein Alles, 
meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit, 
unendliche Weite, in der ich mich verliere, 
ich gebe mich Dir zum Opfer hin. 
Versenke Dich in mir, damit ich mich in Dich versenke,
so dass ich dereinst den Abgrund Deiner Größe
in Deinem Licht schauen darf.


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