Freitag, 18. September 2015

Mitleid mit dem Gedächtnis

Ich nannte das Gedächtnis eine Sklavin, weil es die anderen Kräfte trotz aller Bemühungen nicht an sich ziehen kann, während diese es oft ohne jegliche Mühe an sich fesseln.

Manchmal nämlich gefällt es Gott, Mitleid mit dem Gedächtnis zu haben, wenn er sieht, wie verirrt und unruhig es ist und welch ein Verlangen es hat, mit den anderen Kräften vereint zu sein. Seine Majestät gestattet alsdann, dass es sich an dem Feuer jener göttlichen Liebe verbrenne, wovon die anderen Kräfte schon zu Asche geworden sind, das sie ihr natürliches Wesen gleichsam verloren haben, indem sie auf übernatürliche Weise so große Güter genießen.

Leben 160

(479-20150918)


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