Die Seele gleicht hier einem Menschen, der satt ist und
keiner Speise mehr bedarf. Sein Magen ist so befriedigt, dass er nicht nach
jedweder Speise mehr ein Verlangen hat; er ist aber doch nicht so vollkommen
gesättigt, dass er von besonders guten Speisen, die er dieht, nicht gern noch
genösse.
So verlangt auch die Seele nach keiner Freude der Welt,
weil sie den in sich hat, der sie vollkommen befriedigt; aber was sie noch
ersehnt, das sind noch höhere Freuden in Gott, noch heißere Begierden ihres
Verlangens nach ihm und noch innigerer Genuß seiner Gegenwart.
Leben
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