Wenn
sich nun das Gedächtnis allein sieht, so erregt es einen solchen Kampf und
sucht alles so sehr in Verwirrung zu bringen, dass es zum Staunen ist. Dies ist
mir so lästig und so zuwider, dass ich oftmals den Herrn bitte, er wolle dieses
Vermögen, wenn es mich doch so sehr hemmen muß, zu diesen Zeiten von mir
nehmen. Ich sage dann manchmal zum Herrn:
Wann
endlich, o mein Gott,
wird
meine Seele mit deinem Lobe ganz beschäftigt
und
nicht mehr so zerteilt sein,
ohne
sich helfen zu können?
Hier
sehe ich, welches Unheil uns die Sünde gebracht. Denn sie hat uns in eine
solche Sklaverei versetzt, dass wir nicht vermögen, was wir so gern wollten,
nämlich beständig mit Gott beschäftigt zu sein.
Leben
159
(475-20150914)
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