Dienstag, 18. August 2015

Von der dritten Art, den Garten zu bewässern

Sie besteht darin, dass man das Wasser aus einem Flusse oder aus einer Quelle hinein leitet. Diese Art ist weniger mühsam als die vorhergehenden, wenn auch das leiten des Wassers in den Garten immerhin einige Arbeit macht. Der Herr will hier dem Gärtner in einer Weise helfen, dass er gewissermaßen selbst der Gärtner ist und selbst alles tut.

Die Seelenkräfte befinden sich in einem Zustand des Schlafes, wobei sie sich zwar nicht ganz verlieren, aber auch nicht begreifen, wie sie wirken. Das Vergnügen, die Süßigkeit und die Wonne ist hier unvergleichlich größer als bei der vorigen Gebetsstufe. Es ist, als ob der Seele das Wasser der Gnade bis an die Kehle reiche, so dass sie weder vor- noch rückwärtsgehen kann und nicht weiß, wie sie es imstande wäre. Sie möchte nur die überaus große Herrlichkeit genießen, die ihr hier zuteilwird.

Leben 150

(452-20150818)


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