Durch
deine Güte und Barmherzigkeit bin ich,
während
ich dies schreibe,
nicht
ohne jene heilige und himmlische Torheit.
Da
du mir also ohne jegliches Verdienst von meiner Seite diese Gnade erweisest, so
wolle nun auch, ich bitte dich,
dass
alle, mit denen ich umgehe
gleichfalls
Toren deiner Liebe seien,
oder
lass mich mit niemandem mehr verkehren,
oder
ordne es so, o Herr,
dass
ich mich um kein Ding der Welt mehr zu kümmern habe,
oder
nimm mich hinweg von ihr.
O
mein Gott!
Deine
Magd hier kann so große Leiden,
weil
sie ihr aus dieser Abwesenheit erstehen,
nicht
mehr ertragen.
Muss
sie aber doch noch leben, so verlangt sie keine Ruhe in diesem Leben, und gib
ihr auch keine.
Diese
Seele da
möchte
sich schon in Freiheit sehen.
Das
Essen ist ihr ein Marter,
der
Schlaf eine Qual.
Sie
sieht, dass ihr die Lebenszeit unter Behaglichkeiten dahinschwindet, und doch
kann sie an nichts sich ergötzen, außer an dir.
Es
scheint, sie lebe wider die Natur,
da
sie nicht mehr in sich,
sondern
in dir zu leben verlangt.
Leben
153
(459-20150826)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.