Dienstag, 28. April 2015

Alles überbietend

Auch kommt die Seele der wahren Tugend, von der alle Tugenden ihren Ursprung haben, und die Gott ist, näher. Denn Seine Majestät biginnt nunmehr, sich ihr mitzuteilen, und will, daß sie diese Mitteilung auch fühle.

Sobald daher die Seele auf dieser Stufe angelangt ist, beginnt auch schon das Verlangen nach dem Irdischen sich in ihr zu verlieren, und zwar ohne besonderes Verdienst von ihrer Seite. Sieht sie ja klar, daß in allen Dingen dieser Erde auch nicht auf einen Augenblick ein solcher Genuß zu finden sei, und daß kein Reichtum, keine Herrschermacht, keine Ehre und keine Lust auch nur eine Sekunde lang das Vergnügen gewähren kann, das man hier genießt.

Leben 135

(381-20150428)



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