Hodie per totum mundum melliflui facti sunt coeli.
Heute sind über der ganzen
Welt die Himmel triefend geworden von Honig.
Solches Weihnachtsglück
hat wohl jeder von uns schon erlebt.
(?)
Aber noch sind Himmel und
Erde nicht eins geworden.
Der Stern von Bethlehem
ist ein Stern in dunkler Nacht,
auch heute noch.
Schon am 2. Tage legt die
Kirche die weißen Festgewänder ab und kleidet sich in die Farbe des Blutes, und
am 4. Tage in das Violett der Trauer: Stephanus, der Erzmärtyrer, der als
Erster dem Herrn im Tode nachfolgte, und die unschuldigen Kinder, die Säuglinge
von Bethlehem und Juda, die von rohen
Henkerschänden grausam hingeschlachtet wurden, sie stehen als Gefolge um
das Kind in der Krippe.
Was will das sagen?
Wo ist nun der Jubel der
himmlischen Heerscharen,
wo die stille Seligkeit
der Heiligen Nacht?
Wo ist der Friede auf
Erden?
Friede auf Erden denen,
die guten Willens sind?
Aber nicht alle sind guten
Willens.
Darum musste ja der Sohn
des Ewigen Vaters aus der Herrlichkeit des Himmels herabsteigen, weil das
Geheimnis der Bosheit die Erde in Nacht gehüllt hat.
Finsternis bedeckte die
Erde und er kam als Licht, das in der Finsternis leuchtet, aber die Finsternis
hat ihn nicht begriffen. Die ihn aufnahmen, denen brachte er das Licht und den
Frieden:
den Frieden mit dem Vater
im Himmel,
den Frieden mit allen, die
gleich ihnen Kinder des Lichtes und Kinder des Vaters im Himmel sind, und den
tiefen inneren Herzensfrieden:
aber nicht den Frieden mit
den Kindern der Finsternis.
Ihnen bringt der
Friedensfürst nicht den Frieden, sondern das Schwert.
Ihnen ist er der Stein des
Anstoßes, gegen den sie anrennen und an dem sie zerschellen.
Das ist die eine schwere
und ernste Wahrheit,
die wir uns durch den
poetischen Zauber des Kindes in der Krippe nicht verdecken lassen dürfen.
(vgl.: Dr. Edith Stein,
Das Weihnachtsgeheimnis)
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