Als
ich nun eines Tages ins Oratorium ging, da geschah es, dass mein Blick auf ein
Bild fiel, das für ein gewisses Fest des Klosters entlehnt und dorthin zur
Aufbewahrung gebracht worden war.
Dieses
Bild stellte Christus mit vielen Wunden bedeckt dar und war so andachtserweckend,
dass ich bei dessen Betrachtung ganz darüber bestürzt wurde, den Heiland so
zugerichtet zu erblicken; denn es war hier lebendig zum Ausdruck gebracht, was
er für uns gelitten.
Bei
dem Gedanken an die Undankbarkeit, womit ich ihm diese Wunden vergolten, war
mein Schmerz so groß, dass mir das Herz zu brechen schien. Ich warf mich vor
ihm nieder, und indem ich einen Strom von Tränen vergoss, bat ich ihn, er möge
mich doch endlich einmal stärken, damit ich ihn nicht mehr beleidige.
Leben
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