Es
hat den Anschein, als ob ich versprochen hätte, nichts von dem zu halten, was ich
dir gelobte.
Zwar
hatte ich damals diese Absicht nicht, aber wenn ich auf meine nachmaligen Werke
sehe, so weiß ich nicht, mit welcher Gesinnung ich meine Gelübde abgelegt habe.
Dies
sollte indessen dazu dienen, damit um so offenbarer würde, wer du bist, o mein
Bräutigam, und wer ich bin.
Ich
kann darum mit voller Wahrheit sagen: Was meinen Schmerz über meine großen
Verschuldungen oftmals lindert, ist der Trost, den mir der Gedanke einflößt,
dass man daraus die Menge deiner Erbarmungen erkennen kann.
Denn
an wem, o Herr, könnte wohl deine Barmherzigkeit so strahlend erglänzen als an
mir, die ich mit meinen bösen Werken die großen Gnaden, die du mir zu erweisen
begonnen, so sehr verdunkelte?
Leben
48.
(41-20131025)
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