Es
war eine vorbildliche und tugendhafte christliche Ehe, aus der neun Kinder
entsprangen. Zusammen mit den drei aus der ersten Ehe Alonsos ergab sich die
Zahl, die Teresa nannte: „Wir waren drei Schwestern und neun Brüder.“ Ihrem
eigenen Geständnis nach war Teresa die bevorzugte unter den zwölf Kindern Don
Alonsos. Auch die Mutter Beatrice fand in ihrer Tochter die beste Freundin und
Vertraute, mit der sie ihre frommen Übungen und ihren Geschmack für die
Lektüren teilte.
Es
sind gerade die Biographien der Heiligen, die den Wunsch in der noch kleinen
Teresa wachrufen, in das „Land der Mauren“ zu gehen, um dort das Martyrium zu
erleiden. Die Märtyrer erwarben, wie sie meinte, schnell und mit wenig Mühe das
Privileg, Gott zu schauen. Später liest sie Ritterromane. Darin lernt auch sie
die „Eitelkeiten“ des äußeren Auftretens kennen, und wird alsbald von ihren
Cousins und Cousinen umworben. In dieser Periode, wird Teresa von einer harten
Prüfung heimgesucht, durch den Tod ihrer Mutter, Donna Beatrice im Alter von
gerade 31 Jahren, als Teresa 13 Jahre alt ist.
Ihr
Vater weist sie dann in das nahe Internat des Augustinerinnenklosters hl. Maria
von der Gnade ein. Dadurch werden die Beziehungen zu den Verwandten, die einen
schlechten Einfluss auf sie ausüben, unterbrochen, und Teresa spürt langsam
ihre Klosterberufung wachsen. Diese Berufung reift durch die Lektüren und
Betrachtungen in dieser Zeit. Sie führen Teresa zum extremen Schritt, das Haus
des Vaters geheim zu verlassen, gegen die Verweigerung des Vaters, sie ziehen
zu lassen, und so tritt sie, mit 20 Jahren, im Jahr 1535 im Kloster der
Menschwerdung in Avila ein, während ihre Brüder im vor kurzen entdeckten
Amerika Ansehen und Reichtum suchen.
Sie lebt glücklich
im Kloster der Menschwerdung für 27 Jahre, und zieht dort, wie schon in der
Familie, die Aufmerksamkeit der Mitschwestern und vieler weltlicher Leute an.
Nach ihrer „Bekehrung“, im Jahre 1554,
macht sie große Fortschritte in der Praxis der Tugenden.
Als
sie mit 47 Jahren eine eminente
menschliche und geistliche Reife erreicht, und die Berufung, die der Herr ihr
schenkte, der Kirche durch ihre Gebeten und Abgeschiedenheit zu dienen
deutlicher erkennt, gründet sechzehn Gründungen folgen sollten. Zu diesen
Gründungen befährt Teresa auf Eselskarren die steinigen Straßen von Kastilien
und Andalusien. Sie gibt auch den direkten Anstoß zur Gründung der ersten
Klöster der Unbeschuhten Karmeliten,
in Duruelo und Pastrana.
Und,
nicht genug von ihren aufreibenden Tätigkeiten als Gründerin, in den wenigen
freien Momenten schreibt sie sie Bücher, aus Gehorsam gegen ihre geistlichen
Begleiter und Beichtväter, die sie dazu verpflichten. Dazu unzählige Briefe,
durch die sie das Leben der Gemeinschaften und vieler einzelner Schwestern in
den von ihr gegründeten Klöstern formt. Desgleichen in vielen Briefen an ihre
Geschwister, an Freunde und Personen der Kirche hilft sie Probleme und Zweifel
zu lösen.
Heilige
Teresa, Vatican, St. Peter
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Kurz
nachdem sie 1582 die Gründung von
Burgos abgeschlossen hat, und sich auf dem Rückweg nach Avila befindet, stirbt sie im Kloster Alba de Tormes, 4.
Oktober des gleichen Jahres. Völlig aufgezehrt in ihrem Leib, doch in ihrem
Geist ganz in Gott versunken, wollte sie in ihre erste Gründung, S. Joseph in
Avila zurückkehren, derer Priorin sie war. Dort hatte sie ihre Wurzeln. Bis
heute erinnert jeder Stein in Avila an Teresa. Niemand hat ein so großes
Gedächtnis in der Geschichte dieser Stadt hinterlassen. In der Tat, ihr Leben
und Werk ist mit Avila verbunden, und wenn sie mit dem Namen Teresa de Cepeda y
Ahumada geboren wurde, wird sie heute Teresa von Avila genannt.
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