Auch
darüber bin ich durch eigene Erfahrung belehrt, die ich damals machen mußte,
als ich bemüht war, andere zur Übung des innerlichen Gebetes zu bewegen. Auf
der einen Seite hörten mich diese großen Dinge von dem hohen Gute reden, das
durch diese Übung erworben wird; auf der anderen Seite aber sahen sie mich
selbst dabei so arm an Tugenden, und dies war Grund genug, dass sie durch mich
in Versuchung und Verwirrung gerieten, wie sie selbst in der Folge mir
bekannten. Sie wußten nämlich nicht, wie sich das eine mit dem anderen
vertragen könne, und so kam es, dass sie das, was an sich böse war, nicht für
böse hielten, weil sie es mitunter auch an mir gewahrten und deshalb meinten,
es sei etwas Gutes.
Leben
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